Label «swissmilk green» gehört (noch) nicht auf die Milchpackung!
Der Konsumentenschutz fordert die Anbieter auf, die Milch und Milchprodukte vorerst nicht mit dem neuen Label «swissmilk green» zu kennzeichnen, bis der Standard einen echten Mehrwert bietet. Eine Bewertung des WWF Schweiz zeigt heute auf, dass «swissmilk green» keinesfalls grün daherkommt. Bei der Migros ist die Verwendung noch offen, Coop will das Label auf Eigenmarken aus konventioneller Milch anwenden.
Ein nutzloses Label, das die Milch teurer macht: Mit dieser und ähnlichen Schlagzeilen wurde in den Medien vergangene Woche die Lancierung des Milchstandards «swissmilk green» begleitet. Auch der Konsumentenschutz kritisiert, dass der Produktionsstandard für „nachhaltige Schweizer Milch“ mit einem Label ausgezeichnet wird: Es ist zwar positiv, dass sich die Milchbranche zusammenrauft und sich auf gewisse Anforderungen einigt. Doch dieser Standard ist (noch) viel zu tief, um ihn mit einem eigenen Label prominent auf den Produkten auszuzeichnen. «Konsumentinnen und Konsumenten sind schon mit sehr vielen Milch-Labels konfrontiert», betont Konsumentenschutz-Geschäftsleiterin Sara Stalder, «da ist ein weiteres absolut unnötig, solange nicht wirklich ein Mehrwert dahintersteckt».
Der «swissmilk green»-Standard berücksichtigt gemäss einem Benchmark des WWF einzig das Tierwohl, stellt jedoch im Bereich Ökologie keine höheren Anforderungen. So ist es nicht erstaunlich, dass rund 90 Prozent der Schweizer Milchproduzenten den Anforderungen dieses Standards bereits entsprechen. Die anderen haben noch ganze vier Jahre Frist, die tiefen Anforderungen zu erreichen.
Gemäss Nachfrage des Konsumentenschutzes ist bei der Migros noch offen, ob das Label tatsächlich auf den Milchpackungen und den Milchprodukten erscheinen soll. Coop will das Label auf Eigenmarkenprodukte aus konventioneller Schweizer Kuhmilch aufdrucken.
«Wir fordern die Detailhändler auf, Milch- und Milchprodukte erst dann mit dem Label zu kennzeichnen, wenn der Standard die Bezeichnung «grün» auch verdient», hält Sara Stalder fest. Denn nur so kann vermieden werden, dass die Konsumenten noch mehr (Milch-)Labels ohne entsprechenden Mehrwert im Laden antreffen.

Bild von Wolfgang Ehrecke auf Pixabay
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