Die Verdampfung findet im Allgemeinen aus einem sehr dünnen, zusammenhängenden Flüssigkeitsfilm innerhalb eines senkrechten Rohres statt. Dieser Verdampfertyp ist durch das Fehlen einer statischen Flüssigkeitssäule gekennzeichnet. Da aus einem dünnen und gut durchmischten Film, der sich schneller erhitzt, verdampft wird, ist die Verdampfung bei kleinen treibenden Temperaturdifferenzen zwischen der beheizten Verdampferoberfläche und dem überströmenden Medium möglich. Typischerweise beträgt die Temperaturdifferenz zwischen Heizmedium und zu verdampfender Flüssigkeit 3 K bis 8 K. Dieses ist beträchtlich weniger als in anderen Verdampfertypen wie Naturumlaufverdampfer und Robertverdampfern, in denen die treibende mittlere Temperaturdifferenz typischerweise zwischen 15 K und 30 K liegt.
Die geringe Temperaturdifferenz im Fallfilmverdampfer ermöglicht die Verdampfung bei sehr geringen Absolutdrücken, also Verdampfungstemperaturen durchzuführen. Auch die Verweilzeit der zu verdampfenden Flüssigkeit im Apparat kann extrem kurz sein. Dieser Verdampfertyp ist besonders geeignet für die Aufreinigung oder Konzentration von temperaturempfindlichen Flüssigkeiten.