Ihr Teig besteht aus einer Mischung aus vorher in Wasser eingeweichtem Panier- und Weichweizenmehl. Je nach Rezept kann zum Einweichen das Wasser mit Milch vermischt oder vollständig durch Milch ersetzt werden. In der Vergangenheit wurde der Teig nur aus geriebenem trockenem Weißbrot oder Brötchen gefertigt. Andere als traditionell beschriebene Zubereitungstechniken besagen, dass das alte Brot in Salzwasser gekocht und die so entstandene cremeartige Flüssigkeit mit Mehl vermischt und zu einem Teig verarbeitet wurde.
Aus dem Teig wird eine dünne etwa bleistiftdicke Rolle geformt, die in kleine Stücke geschnitten wird. Anschließend werden die Gnocchetti auf einer Seite mit dem Daumen eingedrückt, damit sie die Sauce besser aufnehmen und wodurch sie ihre charakteristische muschelähnliche Form erhalten.
Pisarei werden in Piacenza und Umgebung traditionell mit einer Sauce aus Tomaten und Bohnenkernen als Pisarei e fasò gereicht, können aber auch mit anderen dickflüssigen Saucen serviert werden. Sie sind ein Beispiel dafür, wie Lebensmittelreste aus der Sparsamkeit der bäuerlichen Kultur zu neuen einfachen Speisen verwandelt wurden, die als Festessen beispielsweise bei Hochzeiten aufgetischt werden.
Einer lokalen Legende nach durfte ein angehender Bräutigam seine zukünftige Braut nur dann heiraten, nachdem die Mutter des Bräutigams kontrolliert hatte, dass der rechte Daumen der zukünftigen Schwiegertochter mit einer Hornhaut überzogen war. Erst dann war sichergestellt, dass die Braut eine gute Hausfrau und Köchin war.