Brot ist eines der ältesten und wichtigsten Nahrungsmittel der Menschen. Darüber hinaus hat es auch starke symbolische Bedeutung. In Nordrhein-Westfalen und besonders im Münsterland ist es Tradition, zu verschiedenen Feiertagen und Festen Gebäck als Glücksbringer zu verschenken, um Familien, Freunden und Bekannten damit einen besonderen Segen weiterzugeben. So gibt es beispielsweise zu Ostern das Osterbrot, den Osterkranz oder Osterfladen, zu Nikolaus den Stutenkerl und zur Geburt eines Kindes den Kroamstuten.
Der Neujahrskranz hat in Nordrhein-Westfalen eine lange Tradition. Er ist eine besondere Form des weit verbreiteten Neujahrsgebäcks. Es ist ein aus mehreren, zum Teil unterschiedlichen Teigsträngen geflochtenes Hefegebäck, welches traditionell zum Jahreswechsel gebacken und an Bekannte und Freunde verschenkt wird, die man am Neujahrstag trifft. Es soll den Beschenkten mit guten Wünschen in das neue Jahr begleiten.
Auch im Saarland kennt man die Tradition des Neujahrskranzes. Das Patenkind muss am Neujahrstag seinen Taufpaten bzw. die Patin besuchen und ein gutes Neues Jahr wünschen. Dabei sagt es den folgenden Spruch auf: „Prost Neijoohr, e Brezzel wie e Scheierdoor, e Kranz wie e Oweplatt, do werre ma allegar vun satt.“ (Hochdeutsch: Prosit Neujahr, eine Brezel wie ein Scheunentor, ein Kranz wie eine Ofenplatte, da werden wir all 'von satt.). Jungen bekommen normalerweise eine Hefebrezel, Mädchen den Hefekranz.