Die vier bekannten Shigella-Artengruppen sind S. dysenteriae (15 Serotypen), S. flexneri (14 Serotypen), S. boydii (20 Serotypen) und S. sonnei (1 Serotyp), sie werden auch als Gruppe A, B, C oder D bezeichnet. Alle Serotypen sind als Erreger der Shigellose medizinisch relevant. Sie wurden bislang nur beim Menschen nachgewiesen.
Die Erkrankung ist eine der sogenannten „Low- and middle-income countries“ (LMICs), sie befällt zu 99 % Menschen aus den weniger privilegierten Ländern. Am 4. Februar 2022 wurde der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch eine ungewöhnlich hohe Zahl von Fällen extensiver arzneimittelresistenter Erkrankungen (XDR) mit Shigella sonnei aus europäischen Ländern gemeldet.
Weltweit erleiden jährlich mindestens 80 Mio. Menschen eine blutige Bakterienruhr, dabei handelt es sich meist um Kinder unter fünf Jahren (etwa 70 %). Schätzungsweise 700.000 Menschen sterben jährlich weltweit an Shigellose, meist Kinder unter fünf Jahren (etwa 60 %) sowie ältere und immungeschwächte Patienten. Etwa 20–119 Millionen Shigellose-Fälle und 6.900–30.000 Shigellose-Todesfälle werden auf kontaminierte Nahrung zurückgeführt.
Verbreitet werden sie durch verschmutztes Wasser oder Nahrungsmittel, teilweise auch durch Fliegen. Die Krankheitssymptome (hauptsächlich Fieber und starker Durchfall, aber auch Arthritis) stellen eine Reaktion auf die Einwanderung der Bakterien in das Darmgewebe und deren Sekretion von Shigella-Enterotoxinen dar. Die Shigellen-Infektion wird bei der primären Immunantwort von Makrophagen und neutrophilen Granulozyten abgemildert, wozu letztere das Enzym Elastase-2 (gen.: ELANE) produzieren.