Kaliumcitrat

Kaliumcitrat ist das Kaliumsalz der Citronensäure. Es ist ein weißes, leicht hygroskopisches, geruchloses Pulver mit leicht salzigem Geschmack. Es wird in der Medizin, der Lebensmitteltechnik sowie in der Pharma- und Kosmetikindustrie eingesetzt.

Darstellung

Industriell wird Kaliumcitrat aus Citronensäure synthetisiert, welche möglicherweise unter Einsatz gentechnisch veränderter Organismen gewonnen wird.

Verwendung

Medizin

Kaliumcitrat wird vorwiegend zur Behandlung von Nierensteinen eingesetzt. Es wird vom Körper nach oraler Zufuhr sehr schnell aufgenommen; ein Übermaß an Kalium- oder Citrationen wird über den Urin wieder ausgeschieden. Kaliumcitrat ist eine wirksame Vorbeugung gegen Nierensteine aus Harnsäure (eine Begleiterscheinung bei Gicht), Cystin oder Calciumoxalat, wobei das Wirkprinzip bei den organischen Steinen die Alkalisierung des Urins, und bei Oxalat die Erhöhung der Löslichkeit durch Komplexierung ist. Die Wirksamkeit gilt nicht für alle Steinzusammensetzungen. Eine Studie an 500 Patienten mit wiederkehrenden Nierensteinen hat gezeigt, dass sich durch Behandlung mit Kaliumcitrat die durchschnittliche Anzahl an Steinen pro Jahr von zwei auf einen halben reduzieren ließ.

Ähnlich vielen anderen Kaliumsalzen kann Kaliumcitrat Herzrhythmusstörungen verhindern, die durch Kaliummangel im Blut hervorgerufen werden. Außerdem ist für Kaliumcitrat in klinischen Studien nachgewiesen, dass es dem Calciumverlust über die Niere und dem Calciumabbau aus den Knochen entgegenwirkt. So zeigte eine prospektive kontrollierte Interventionsstudie bei 161 postmenopausalen Frauen mit Osteopenie, dass die partielle Neutralisierung einer diätinduzierten Säurebelastung (mittels 30 mmol Kalium aus Kaliumcitrat pro Tag, entspricht 3,24 g Kaliumcitrat) über einen Zeitraum von zwölf Monaten die Knochendichte signifikant erhöhte und die Knochenstruktur deutlich verbesserte. Kaliumcitrat wirkte dabei genauso effektiv wie Raloxifen, ein Östrogen-Rezeptor-Modulator, der bei der Behandlung und Prävention von Osteoporose bei postmenopausalen Frauen eingesetzt wird. Außerdem hat Kaliumcitrat eine blutdrucksenkende Wirkung und reduziert den Blutdruck nachweislich genauso effektiv wie Kaliumchlorid.

Lebensmitteltechnik

Kaliumcitrat findet als Säuerungsmittel und Säureregulator, sowie als Komplexbildner oder Schmelzsalz Verwendung. Es findet sich oft als Säuerungsmittel in Getränken wie Limonaden oder wird bei der Gelierung mit Pektin eingesetzt. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 332 ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für alle Lebensmittel allgemein zugelassen.

Unternehmen zum Lebensmittelzusatzstoffe

Im Bereich von Lebensmittelzusatzstoffe agieren zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen für dieses Thema anbieten. Die Firmenliste bietet einen umfassenden Überblick über die Akteure, die im Bereich Lebensmittelzusatzstoffe eine Schlüsselrolle spielen. Von etablierten Branchenführern bis hin zu aufstrebenden Start-ups, jedes Unternehmen trägt auf seine Weise zur Dynamik und Entwicklung von Lebensmittelzusatzstoffe bei.

Unternehmen Herkunft Typ
Embion Technologies
Embion Technologies
Lausanne, Schweiz Dienstleister
Bloom Biorenewables
Bloom Biorenewables
Marly, Schweiz Hersteller
MicroHarvest
MicroHarvest
Hamburg, Deutschland Hersteller
Mach dich wach – s erste Koffein-Lutschpastillen
Mach dich wach – s erste Koffein-Lutschpastillen
Laudenbach, Deutschland Hersteller
Actigenomics
Actigenomics
Epalinges, Schweiz Hersteller
Wacker
Wacker
München, Deutschland Hersteller
DKSH
DKSH
Zürich, Schweiz Dienstleister
Naturally Splendid Enterprises
Naturally Splendid Enterprises
Burnaby, Kanada Hersteller
Dr. Paul Lohmann
Dr. Paul Lohmann
Emmerthal, Deutschland Hersteller

Handelsnamen

  • Kalium Verla (D)
  • Urocit (CH)

News

In der Welt des Themas Lebensmittelzusatzstoffe gibt es ständig Neues zu entdecken. Aktuelle Entwicklungen und spannende Meldungen bieten tiefe Einblicke und erweitern das Verständnis für dieses dynamische Feld. Von bahnbrechenden Entdeckungen bis hin zu wichtigen Ereignissen – die Entwicklungen für das Thema Lebensmittelzusatzstoffe sind ein Spiegelbild des stetigen Wandels und der Innovation in diesem Bereich.

Whitepaper

Im Bereich von Lebensmittelzusatzstoffe bieten White Papers und Fachartikel weitergehende Einblicke und fundiertes Wissen. Diese Sammlung von Fachwissen bietet Ressourcen für alle, die sich eingehend mit den Facetten und Nuancen des Themas Lebensmittelzusatzstoffe beschäftigen möchten. Diese Auswahl an Veröffentlichungen deckt ein breites Spektrum ab – von theoretischen Überlegungen bis hin zu praktischen Anwendungen und Fallstudien - und umfasst Arbeiten von Experten, die Licht auf die komplexen Aspekte von Lebensmittelzusatzstoffe werfen.

Strukturformel
Strukturformel von Kaliumcitrat
Allgemeines
Name Kaliumcitrat
Andere Namen
  • E 332
  • Kaliumcitrat-Monohydrat
  • Trikaliumcitrat-1-Hydrat
  • POTASSIUM CITRATE (INCI)
Summenformel C6H5K3O7 · H2O
Kurzbeschreibung

farb- und geruchlose, hygroskopische Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 866-84-2 (wasserfrei)
  • 6100-05-6 (Monohydrat)
EG-Nummer 212-755-5
ECHA-InfoCard 100.011.596
PubChem 13344
ChemSpider 12775
DrugBank DB09125
Wikidata Q419921
Arzneistoffangaben
ATC-Code

A12BA02

Eigenschaften
Molare Masse
  • 306,39 g·mol−1
  • 324,41 g·mol−1 (mit Kristallwasser)
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,98 g·cm−3

Schmelzpunkt

>180 °C (Abgabe von Kristallwasser)

Siedepunkt

>230 °C (Zersetzung)

Löslichkeit
  • löslich in Wasser (640 g/l bei 25 °C) und Glycerin
  • praktisch unlöslich in Ethanol
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten

7200 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.