Ägypter
Aus ägyptischen Grabfunden sind neben Weinkernen auch Weinlaubgirlanden erhalten. Die Darstellung von Weinranken und -trauben auf Grabmalereien demonstriert die Bedeutung von Wein im Alten Ägypten und ist als Hinweis auf die kultische Verwendung zu werten.
Griechische Antike
Die Wertschätzung von Weinlaub bei den Griechen erkennt man auch daran, dass auf antiken griechischen Münzen Weinblätter häufig abgebildet sind. Untrennbar mit der Verbreitung der Rebkultur im östlichen Mittelmeergebiet verbunden ist die Ausbreitung des Kultes für den Weingott Dionysos.
Seine Blüte erlebte er, als zwischen 2200 und 1400 v. Chr. der Weinbau Griechenland und den Balkan erreichte. Es handelt sich bei den Dionysien-Feiern um einen ausgelassen Kult der jährlichen Erneuerung der Natur. Symbolhafte Darstellung dieser Erneuerung ist der beblätterte Weinstock im Bogen. Die Dionysos-Legende aus der Homerischen Hymne 7 wird dargestellt in einem alten griechischer Krater, worauf ein mit Weinranken um den Schiffsmast geflochtenes Schiff dargestellt ist, um das sich die in Delphine verwandelten Seeräuber tummeln.
Römer
Pedanios Dioscurides aus Anazarbos berichtet im fünften Buch seines zwischen 60 und 78 n. Chr. datierten Werkes. Als Umschlag sollen die zerkleinerten Blätter und Ranken Kopfschmerzen, mit Graupen vermengt eingenommen auch Entzündung und Brand des Magens lindern. Für sich allein aufgelegt wirken sie kühlend und adstringierend. Auch der aus ihnen gepresste Saft hilft innerlich bei Dysenterie, Blutauswurf, Magenschmerzen und falschem Appetit schwangerer Frauen.
Plinius der Ältere erwähnt Weinblätter im dreiundzwanzigsten Buch seiner „Naturgeschichte“. Die Blätter wirken demnach bei Kopfweh, gegen Entzündungen, bei brennendem Schmerz im Magen, bei Gelenkserkrankungen, gegen Blutfluss aus Wunden und heilungsfördernd bei entzündeten Wunden.
Danach wurde es in der Geschichte ruhig um das Weinlaub. Im Mittelalter finden sich nur wenige Zitate und diese geben, ebenso wie die Kräuterbücher der frühen Neuzeit meist die antiken Autoren wieder. Lediglich die Volksmedizin einiger Weinbau-Regionen kannte die Anwendung von Blättern.