Die vorgegebene Menge Zucker wird in einem geeigneten Gefäß mit der entsprechenden Wassermenge versetzt und bis zum Kochen erhitzt. Der Sirup wird ca. 120 Sekunden lang, vom Siedebeginn der Flüssigkeit an gerechnet, durchgekocht. Der Kochvorgang dient nicht nur der vollständigen Lösung des Kristallzuckers, sondern auch dem Zerstören von Rest-Eiweiß aus der Zuckergewinnung, wobei eine leichte Schaumbildung zu beobachten ist, die aber nach der angegebenen Kochzeit verschwindet. Es kann zu einer Reaktion der freien Aminogruppen des Eiweißes (Peptidstruktur) mit der Aldehydgruppe des Zuckers kommen, wobei dies an einem leichten Gelbstich des erkalteten Sirups zu erkennen ist (→ Maillard-Reaktion).
In das tarierte Kochgefäß wird sofort mit heißem Wasser bis zur berechneten Menge ergänzt und dann unverzüglich in ein geeignetes Gefäß abgefüllt. Der Gehalt von 64 Gew.-% Zucker und 36 % Wasser wird z. B. von der Formelsammlung „Standardrezepturen SR“ vorgeschrieben. Einige Vorschriften schreiben einen Zusatz von Konservierungsmitteln, z. B. PHB-Ester oder einen Alkoholzusatz, vor. Bei zu geringem Zuckergehalt kann bei Lagerung eine Gärung oder eine Schimmelpilzbildung einsetzen. Bei einem höheren Zuckergehalt kann nach dem Erkalten eine Auskristallisation des Zuckers erfolgen.