Bonduelle: Umsatzwachstum auf Kurs in Richtung Jahresziel

2. Quartal dynamischer dank außereuropäischem Geschäft

19.02.2016 - Deutschland

Der Bonduelle-Konzernumsatz für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2015/2016 (1. Juli 2015 bis 31. Dezember 2015) beläuft sich auf 1.011,6 Mio. Euro. Dies entspricht, bei konstantem Konsolidierungsstand und konstantem Wechselkurs, einem Zuwachs von 2,6 %. Nach Berücksichtigung der negativen Auswirkungen von Währungsschwankungen, vor allem beim russischen Rubel, weist die Gruppe entsprechend der veröffentlichten Zahlen einen leichten Rückgang von 0,7 % auf. Getrieben von einem starken Wachstum außerhalb Europas (+11 %) stieg der Umsatz auf bereinigter Basis* im zweiten Quartal um 4,1 %, im ersten Quartal um 0,9 %.

Region Europa

Der Umsatz in Europa zeigte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres recht stabil, sowohl auf Basis der ausgewiesenen Zahlen, als auch auf konstanter Basis.
Betrachtet man die Gesamtentwicklung des Produktbereichs Konserve in Europa war ein Umsatzrückgang zu erkennen, welcher vor allem durch nicht verlängerte Verträge mit Handelsmarkenpartnern verursacht wurde. Gemäßigt wurde dieser Rückgang jedoch durch die Stabilität des Verkaufsumsatzes bei den Markenprodukten Bonduelle und Cassegrain.
Der Tiefkühlproduktbereich blieb weiterhin stabil, obwohl insbesondere das Segment Food Service nach wie vor durch die allgemeine Wirtschaftslage beeinflusst wird.
Der Bereich Frische verzeichnete das achte Mal in Folge ein Quartalswachstum und konnte den Umsatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 6,3 % erhöhen. Das Wachstum im Feinkostsegment wurde durch eine hohe Vergleichsbasis sowie günstige Wetterbedingungen für Rohkostsalate im zweiten Quartal beeinflusst.
Insgesamt konnte Bonduelle seine Führungsposition bei verzehrfertigen Salaten in Frankreich im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres weiter ausbauen.

Außereuropäische Region

In den ersten sechs Monaten dieses Geschäftsjahres wuchs der Umsatz außerhalb Europas auf bereinigter Basis* um 7,9 %, auf Basis der ausgewiesenen Zahlen ging er aufgrund von ungünstigen Wechselkursschwankungen, vor allem beim russischen Rubel, um 1,5 % zurück. Die Regionen außerhalb Europas verzeichneten im zweiten Quartal eine sehr starke Wachstumsdynamik mit einem Plus von 11 %.
In Russland und anderen Ländern der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) hatte das Unternehmen mit einem trägen Konsumklima zu kämpfen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zu Beginn des Geschäftsjahres verursacht durch zu geringe Verfügbarkeit von rohem Gemüse, zeichnete sich im zweiten Quartal - vor allem im Dezember - wieder eine positive Entwicklung ab. Die Zugänglichkeit und breite Sortimentspalette der Bonduelle Konservenprodukte in Russland ermöglichte dem Konzern trotz einer besonders hohen Vergleichsbasis im zweiten Quartal eine erstaunliche Stabilität bei Umsatz und Marktanteil.
In Nord- und Südamerika, vor allem aber in Nordamerika, konnte der Konzern stärker wachsen als der Markt und damit seine Marktstellung verbessern. Zudem profitierte das Unternehmen von der erneuten Wettbewerbsfähigkeit durch die Parität zwischen dem US- und dem kanadischen Dollar bei allen Exporten von Kanada in die USA.
 
Highlights

Neuordnung der Produktionsstandorte im Norden der französischen Region Picardie

Die Konzerntochter BELL (Bonduelle Europe Long Life) legte dem Betriebsrat am 25. Januar 2016 einen Plan für die Neuordnung der Fertigungsstandorte im Norden Frankreichs vor. Demnach soll das Werk in Russy Bemont (Oise) geschlossen werden, und die Abfüllung von Gemüsekonserven soll sich künftig auf die Standorte Estrees Mons (Somme), Vaulx Vraucourt (Pas de Calais) und Renescure (Nord) in der Nord Picardie konzentrieren. Der europäische Markt für Gemüsekonserven leidet unter einem Angebotsüberhang, der zu einem Preiskrieg geführt hat, insbesondere im Handelsmarkensegment. Das hat sich merklich auf die Rentabilität der Tochtergesellschaft ausgewirkt. Vor diesem Hintergrund muss BELL ihre Produktionsstruktur anpassen und gleichzeitig ihre Strategie zur Entwicklung ihrer eigenen Marken weiterentwickeln. Die Produktion in Russy Bemont wird dem Plan zufolge Ende Juni 2016 eingestellt werden, die Logistikaktivitäten werden noch bis Ende September 2016 fortgesetzt.
 
Veräußerung der UCR-Beteiligung
 
Ardo und Bonduelle, zwei führende Akteure in der Verarbeitung von Tiefkühlgemüse in Europa, kündigten am 3. Februar 2016 an, dass Bonduelle sich aus dem Gemeinschaftsunternehmen Ultracongelados de la Ribera (UCR) zurückzieht und seine 50-%-Beteiligung an den Joint-Venture-Partner Ardo verkauft, der bereits die anderen 50 % an UCR hält.
Der Plan sieht weiterhin vor, dass Ardo rückwirkend zum 1. Januar 2016 alle Anteile der Bonduelle Beteiligung erwirbt und sich auch die Immobilien am Standort Valence aneignet, welche bis zu diesem Zeitpunkt Eigentum von Bonduelle waren.

Ausblick

Der Bonduelle-Konzern verzeichnete trotz des außerordentlich schwierigen Umfelds in West- und Osteuropa erneut ein Halbjahr mit solidem Wachstum und ist auf Kurs, das angestrebte Jahresziel zu erreichen. Auf der Grundlage der Geschäftszahlen, die am 1. März 2016 veröffentlicht werden, dürfte es möglich sein, die Aussichten für den operativen Gewinn im Gesamtgeschäftsjahr 2015/2016 genauer abzustecken.

*bei konstantem Konsolidierungskreis und Wechselkurs

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