25 Jahre „Revolution auf dem Acker“
Lammsbräu-Erzeugergemeinschaft feiert die Zukunftsfähigkeit
Mit einem Festakt haben rund 55 Öko-Landwirte ein stolzes Jubiläum gefeiert: Vor 25 Jahren haben sie sich zusammengeschlossen zur „Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe (EZÖB)“ und beliefern seitdem die Neumarkter Lammsbräu mit den ökologisch angebauten Braurohstoffen Gerste, Weizen, Dinkel und Hopfen.

• Obere Reihe: Hubert Lautenschlager, Reinhold Pfindel, Hans Emmerling, Dr. Franz Ehrnsperger, Erwin Ehemann (2. Vorstand), Markus Eckert (3. Vorstand), Herrmann Heiselbetz, Karl Stephan (1. Vorstand) • Untere Reihe: Karl Zollbrecht, Maria Zollbrecht, Ehemann Rosi, Helga Heiselbetz
Neumarkter Lammsbräu
Diese Zusammenarbeit ist wegweisend, weil fünfjährige Rahmenverträge mit weit überdurchschnittlichen Konditionen und garantierten Abnahmemengen den Landwirten und ihren Familien eine echte Perspektive ermöglichen. Dadurch ist für die Brauerei der immer schwieriger werdende Rohstoffnachschub aus der Region langfristig sichergestellt.
Initiator und Brauerei-Inhaber Dr. Franz Ehrnsperger: „Durch die EZÖB reden wir nicht mehr über Geld, sondern über Qualität oder Naturschutz. Wir sind Partner auf Augenhöhe und fördern einander. Unser Konzept ist dadurch krisensicher – das erkennen inzwischen auch andere Lebensmittelhersteller.“
Ehrungen und Lob
Ehrnsperger dankte vor allem den acht noch aktiven Gründungsmitgliedern für ihren Pioniergeist, ihr Durchhaltevermögen und ihre Treue. Allen Landwirten zollte er Respekt, wie engagiert sie über die Feldarbeit hinaus und oft auch gegen Widerstände für den Ökolandbau und die EZÖB und werben.
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein (Vorstand des BÖLW) erörterte in seinem Festvortrag, wie die ökologische Landwirtschaft zukunftsfähig bleibt: Sie brauche Fairness, Vernetzung, regionale Verankerung und Wertschätzung – die EZÖB sei der lebende Beweis, dass es so wirklich funktioniere.
Bauern und Brauer als Bio-Pioniere
Obwohl „Ökos“ heute nicht mehr wie damals als „Spinner“ gelten, ist dieser Zusammenschluss mit dem jahrelangen direkten Kontakt zwischen Landwirt und Hersteller, mit dem Ausmaß an Transparenz und Fairness einzigartig in Bayern. Die EZÖB ist sogar der größte Erzeuger von Bio-Braugetreide in Deutschland: Aus einst 24 „Öko-Revoluzzern“ sind inzwischen 134 Mitglieder geworden, die im Umkreis von 100 km um Neumarkt rund 4.000 ha Fläche ökologisch bewirtschaften. 2014 haben sie über 1.700 Tonnen verbandszertifiziertes Öko-Braugetreide erzeugt und decken damit gut 60 Prozent des Lammsbräu-Bedarfs.
Die Struktur der EZÖB-Bauern ist vielfältig: Kleine Höfe mit unter 10 ha Fläche gibt es genauso wie solche mit weit über 100 ha, inzwischen betagte Gründungsmitglieder sind gleichermaßen aktiv wie junge Überzeugungstäter, auf etlichen ist geballte Frauenpower zu spüren, und Einzelkämpfer gibt es ebenso wie Familienbetriebe. Nur zwei der EZÖB-Mitglieder bauen den gesamten Hopfenbedarf an, der Rest von ihnen liefert die verschiedenen Braugetreidesorten für die Lammsbräu-eigene Mälzerei; 45 Prozent der Höfe halten zudem Tiere. Bei aller Verschiedenheit verbindet die EZÖB-Bauern, dass sie einem der namhaften Ökoverbände angeschlossen sind (Bioland, Naturland, Biokreis, Demeter) und höchste Qualitätsansprüche erfüllen.
25 Jahre zukunftsfähige Landwirtschaft
In den vergangenen 25 Jahren haben EZÖB und Lammsbräu immer wieder neue Akzente für eine zukunftsfähige Landwirtschaft gesetzt: So haben etwa die heute weit verbreiteten Blühstreifen ihren Ursprung in dieser Kooperation. Kraftvoll kämpfen beide erfolgreich gegen die Agrogentechnik und verfolgen langfristige Konzepte wie Kulturlandpläne und ein Ackerwildkräuterprojekt.
Zu einer zukunftsfähigen Struktur gehören auch die Konsumenten. Deswegen macht die Initiative „Fair zum Bauern“ sichtbar, dass Lammsbräu pro Kiste Bier für die Braurohstoffe einen Euro mehr als andere Brauereien zahlt; das macht jährlich mehr als 500.000 Euro zusätzliches Einkommen und sichert die Zukunft bäuerlicher Bio-Familienbetriebe. Auf der Unternehmenswebsite geben zudem etliche Landwirte Einblick in ihre Höfe.
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