Neues Geschäftsfeld: Nordzucker investiert in pflanzenbasierte Proteine

Neues Werk geht 2026 in Betrieb

28.11.2023
Matthias Schulte, Nordzucker AG

Anbauberater für Erbsen, v.l.n.r.: Felix Fricke, Stefan Niklas

Nordzucker ist weiter auf Wachstumskurs und erweitert das Portfolio. Mehr als 100 Millionen Euro investiert das Unternehmen in die Produktion von pflanzenbasierten Proteinen. Für das neue Geschäftsfeld wird Nordzucker am Standort in Groß Munzel, Niedersachsen, bis Mitte 2026 ein neues Werk in Betrieb nehmen. Rund 60 zusätzliche Arbeitsplätze sind mit der Erweiterung verbunden.

"Pflanzenbasierte Ernährung wird in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Der Markt wächst schnell. Mit pflanzenbasierten Proteinen sehen wir eine große Chance, an diesem Zukunftsmarkt zu partizipieren", sagt Lars Gorissen, Chief Executive Officer von Nordzucker. "Wir ergänzen unser Portfolio mit einem Produkt, das gut zu unseren Kernkompetenzen passt, und setzen damit unsere Wachstumsstrategie konsequent fort." Angesichts veränderter Ernährungsgewohnheiten und des Trends zu Fleisch-, Ei- und Milch-Ersatzprodukten sei der Einstieg in das neue Geschäftsfeld ein Schritt mit sehr attraktiven Perspektiven.

Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG unterstützt den Einstieg in das neue Geschäftsfeld und den Aufbau der Produktionskapazitäten am Standort in Groß Munzel. "Der Markt hat enormes Potenzial, Nordzucker die Expertise und enge Verbindungen zu Anbauern. Der Aufsichtsrat sieht daher sehr gute Wachstumsperspektiven und ist von dieser Investition des Unternehmens überzeugt", betont Jochen Johannes Juister, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Nordzucker AG.

Wirtschaftliche und nachhaltige Produktion

Nordzucker setzt für die Gewinnung pflanzenbasierter Proteine insbesondere auf die gelbe Erbse aus regionalem Anbau. Sie erfülle alle Voraussetzungen für eine wirtschaftliche und nachhaltige Produktion, erklärt Gorissen. "Sie kann in vielen Regionen angebaut werden und passt gut in die Fruchtfolgen der landwirtschaftlichen Betriebe." Nordzucker kann, aufgrund der guten Lagerfähigkeit der Erbsen, ganzjährig produzieren.

Erbsenproteine: Zutat für industrielle Weiterverarbeitung

Die Erbsenproteine sollen als Konzentrat und Trocken-Texturat zur Weiterverarbeitung in der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie auf den Markt kommen. Texturate beispielsweise sind vielfältig einsetzbar, sie dienen als Proteinquelle und als Texturgeber in pflanzenbasierten Lebensmitteln. "Wir werden Erbsenproteine als Zutat für die Weiterverarbeitung herstellen und vertreiben", sagt Alexander Godow, Chief Operating Officer. "Durch unsere Verwurzelung in die Landwirtschaft sind wir in der Lage, unsere Kunden verlässlich mit großen Mengen aus regionalem und nachhaltigem Anbau und in konstant guter Qualität zu beliefern." Produkte für Endverbraucher sind nicht geplant.

Wachstum im zweistelligen Bereich erwartet

Mehr als 100 Millionen Euro plant Nordzucker für den Aufbau des neuen Geschäftsfeldes. "Im Segment für Erbsenproteinkonzentrate und -texturate erwarten wir zweistellige Wachstumsraten pro Jahr. Daher gehen wir jetzt auch bei der Umsetzung ein hohes Tempo", betont Chief Financial Officer Alexander Bott.

Die Wahl des Standortes spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Bau neuer Produktionskapazitäten in Groß Munzel soll im Herbst 2024 beginnen. "Da es sich um einen Nordzucker-Standort handelt, profitieren wir von der bestehenden Infrastruktur", sagt Alexander Godow. Der Standort punktet mit einer guten Verkehrsanbindung. Das ermöglicht einen guten Zugang zum Rohstoff aus vielen Ackerbauregionen sowie zu den Absatzmärkten. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2026 geplant.

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