Frucht: Form und Farbe
Cox-Orange-Äpfel sind im Vergleich zu anderen Äpfeln mittelgroß. Sie haben ein mittleres Fruchtgewicht von 115 Gramm, bei einer Dichte von 0,84 g/cm³. Der Apfel ist breiter als hoch, in den meisten Fällen ist er aber recht gleichmäßig gebaut. Der Fruchtform-Index (Höhe geteilt durch Durchmesser) beträgt 0,83 bei einer Streuung zwischen 0,78 und 0,90. Die größte Breite erreicht der Apfel etwa in seiner mittleren Höhe.
Der Apfel ist ausgeprägt zweifarbig. Auf einer gelb-grünen Grundfärbung zeigt sich auf der Sonnenseite eine leichte orange bis erdbeerrote Färbung. Die Farben sind besonders ausgeprägt, wenn einige kühle Nächte der Ernte direkt vorausgingen. Die Haut des Cox Orange ist normalerweise trocken, kann aber eine Wachsschicht ausbilden. Die Lentizellen auf der Haut des Apfels zeigen sich unregelmäßig, teilweise als Roststernchen und teilweise als helle Pünktchen. Auf der Schale ist oft auch netzartiger Rost. Auch um die Kelchgrube finden sich oft feinschuppige, zimtfarbene Rostkappen.
Der Kelch selbst ist mittelgroß und halboffen. Die grünen Blättchen haben eine lanzettliche Blattform und haben auswärts gebogene braune Spitzen. Sie sind am Grund getrennt. Die Kelchgrube ist tellerartig flach bis wenig tief und klein bis mittelgroß. Sie ist oft feinschuppig und über den Rand hinaus berostet. Die Kelchfläche ist kleiner als die Stielfläche. Der Stiel ist kurz bis mittellang, mitteldick und knopfig. Der Stiel von Früchten, die in der Mitte eines Fruchtstands wuchsen, ist oft kurz und wulstig, und er bricht leicht ab. Die Stielgrube ist eng und eher tief. Sie ist oft berostet oder rissig.
Das Kernhaus ist mittelgroß und nahe dem Kelch. Die Mittelachse im Kernhaus ist hohl. Die schwarzbraunen Samen mit weißer Spitze kommen in verschiedenen Mengen und verschiedenen Formen vor. Die Leitbündel im Apfel sind unauffällig.
Nach Beschädigungen können sich sogenannte Warzen bilden, hin und wieder an der Längsseite Roststreifen. Wenn der Apfel von der Fruchtfäule befallen ist, ist die Schale trocken, angeraut, stumpf und weich.
Frucht: Textur und Geschmack
Die Textur des Apfels ist fest, aber nicht knackig. Die Farbe des Fleisches ist grünlichgelb bis cremefarben. Es ist feinzellig mit kurzem Bruch und saftig. Später nach der Ernte wird es mürbe oder weich.
Der Geschmack ist laut The New Oxford Book of Food Plants eine angenehme Balance aus Süße und Säure, die von einem intensiven Geruch begleitet wird. Der Gesamteindruck sei „perfekt“ und laut dem Obstsorten-Atlas „einmalig“. Tests der Aromaforschung konstatierten für Cox Orange ein intensiv aromatisches Fruchtfleisch, das ausgebildete Tester als süß, fruchtig, birnenähnlich beschrieben.:191 Als besonderer Vorzug des Cox gilt seine Eigenschaft, keine dominierende Geschmacksrichtung, sondern eine große Zahl verschiedener und sich ergänzender Geschmacksnuancen hervorbringen zu können.
Der Apfel bekommt sein typisches Aroma vor allem durch die flüchtigen organischen Verbindungen Buttersäureethylester, Acetaldehyd, 2-Methyl-1-butanol und Ethylisobutyrat. Insgesamt fanden Forscher achtzehn wirksame Duftstoffe im Fruchtfleisch eines Cox Orange.:192 Je später der Apfel geerntet wird, desto geringer ist sein Anteil an titrierbarer Gesamtsäure und desto süßer wirkt sein Geschmack.
Blüten und Vermehrung
Der Baum ist diploid und damit prinzipiell gut zur Befruchtung anderer Sorten geeignet. Cox ist häufig parthenokarp, das heißt, Früchte an Cox bilden sich auch ohne Befruchtung. Insbesondere die von Cox Orange abstammenden Sorten ‘Karmijn de Sonnaville’ und ‘Holsteiner Cox’ können durch Cox nicht befruchtet werden. Der Baum blüht mittelfrüh und lässt sich im deutschen Anbau gut durch ‘Alkmene’, ‘Berlepsch’, ‘Goldparmäne’, ‘Golden Delicious’, ‘Gloster’, ‘Glockenapfel’, ‘James Grieve’, ‘Idared’, ‘Ingrid-Marie’, ‘Jonathan’, ‘Klarapfel’, ‘Jamba’, ‘McIntosh’ oder ‘Ontario’ befruchten.
Die Zahl der Blüten beträgt vier bis neun bei einem Mittelwert von sechs. Der Blütenstand ist gemessen an anderen Äpfeln klein, die Stiele sind dicht und behaart und dichtstehend. Die Mittelblüten und subterminalen Blüten, die Blüten am Ende des Blütenstandes, können gehemmt sein. Bei den einzelnen Blüten berühren sich die fünf mittelgroßen Kronblätter. Sie sind lang-genagelt, mittelgroß und rund oder langoval. Die sechs bis neun Primärblätter sind klein und elliptisch. Diese welken rasch. Die Kelchblätter sind langspitzig, abwärts geformt, stoßen krallenartig an und haben weinrote Spitzen. Die Griffel sind so lang wie die Staubblätter, teilweise auch länger.
Holz und Blätter
Die Bäume sind im Verhältnis zu anderen Apfelbäumen mittelgroß. Sie sind ertragreich mit hohen Behangdichten. Sie haben eine Kugel- beziehungsweise Pyramidenform, dabei lange und dünne Triebe. Im Erwerbsanbau werden regelmäßig Sommerschnitte durchgeführt, die zu einer regelmäßigeren Triebigkeit und zu einer gleichmäßigen Verteilung der Blüten führen. Der Baum hat schmale, mittelgroße Blätter. Da er hiervon sehr viele hat, bilden sie eine dichte, feine Belaubung. Die Blätter sind hell, grünlich schimmernd und oft nach innen gewölbt. Sie sind am Rand oft wellig und fein bis mäßig gekerbt. Ihr Grund läuft spitz zu.
Die Früchte wachsen hauptsächlich an den zweijährigen Langtrieben mit ihren seitlichen einjährigen Kurztrieben. An den Kurztrieben wachsen die Früchte am Ende des Triebs. Entstehen aus diesen Kurztrieben mehrjährige fruchttragende Triebe, werden diese als Quirlholz bezeichnet. Die Langtriebe sind häufig nur am Kopf verzweigt und an der Basis verkahlt. Einjährige Langtriebe können gelegentlich auch Früchte tragen, diese werden aber meist wegen minderer Qualität nicht in den Handel gebracht. Älteres Holz ist ockergelb.