Fischleder ist kein neues Produkt, denn schon sehr früh wurde in Europa die Haut von Fischen zu Leder verarbeitet. Im Jahre 1939 gab es in Deutschland zehn Fabriken, die neben anderen Ledersorten auch Fischleder in Handarbeit herstellten. Im Jahre 1940 wurden im „Frankfurter Modeamt“ Kleidung und Schuhe aus Fischleder präsentiert. In Ermangelung besser geeigneter Leder sollen während des Zweiten Weltkrieges Brandsohlen und Treibriemen aus haltbar gemachten Fischhäuten hergestellt worden sein.
Selbst bei den Naturvölkern gibt es heute nur noch wenige Menschen, die diese Verarbeitung beherrschen. Hier sind z. B. die Nanai in Sibirien, am Fluss Amur, zu nennen. Sie wurden von den Chinesen „Yupitaze“, was übersetzt „Barbaren in Fischhäuten“ entspricht, genannt. Sie fertigten nicht nur Kleidung aus Fischhäuten, sondern auch Zelte und Bootshäute. Im Bayerischen Wald trug 2007 ein gebürtiger Nanai entscheidend zur Gründung eines Fischledermuseums bei.
In Japan wurden früher Handreiben (Oroshiki) mit Hai-Leder (Samegawa-Oroshi) benutzt.