Arla: Starkes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte und beschleunigte CO2e-Reduktionen

21.02.2024

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat sich im Jahr 2023 in einem schwierigen Marktumfeld anpassungsfähig gezeigt. Dabei ist es gelungen, in der zweiten Jahreshälfte zu einem starken Markenwachstum zurückzukehren. Das starke Jahresende ermöglicht es dem Aufsichtsrat, eine höhere Nachzahlung als erwartet in Höhe von 2,07 Eurocent (inklusive Zinsen auf Kapitaleinlagen) pro Kilogramm gelieferte Milch an die Genossenschaftsmitglieder vorzuschlagen. Auch bei der Reduktion der CO2e-Emissionen haben Arla und seine Landwirtinnen und Landwirte deutliche Fortschritte erzielt: So wurden in den vergangenen zwei Jahren fast eine Million Tonnen CO2e eingespart. Damit ist Arla auf dem richtigen Weg, seine Reduktionsziele für 2030 zu erreichen. Mit der Einführung des Anreizmodells für Nachhaltigkeit in 2023 sowie dem neuen Customer Sustainability Programm erwartet Arla, seine Emissionsreduktionen im Jahr 2024 weiter beschleunigen zu können. In Deutschland gehört das Unternehmen mit zwei großen Milchwerken in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf und rund 1.400 deutschen Genossenschaftsmitgliedern zu den Top 5 in der Molkereibranche. Im hiesigen Handel ist Arla mit Marken wie Arla Buko, Arla Skyr und Arla Kærgården sowie Handelsmarken vertreten. 

Arla Foods Group

Peder Tuborgh CEO Arla Foods Group


Nach einer von Herausforderungen geprägten ersten Jahreshälfte erholte sich die Arla Gruppe schnell und erzielte im zweiten Halbjahr 2023 starke Wachstumsraten für alle Märkte und Marken. Die Ergebnisse im Rahmen von Arlas Effizienzprogramm übertrafen die Zielsetzungen für das gesamte Jahr und der Verschuldungsgrad des Unternehmens verbesserte sich. Der Gesamtumsatz der Arla Gruppe belief sich im Jahr 2023 auf 13,7 Mrd. Euro, was in etwa dem Umsatzniveau des Vorjahres entspricht (2022: 13,8 Mrd. Euro). Der Umsatz wurde durch negative Währungsentwicklungen, hauptsächlich in Bezug auf die schwedische Krone, das britische Pfund und den US-Dollar, beeinflusst. Der Nettogewinn lag bei 380 Mio. Euro bzw. 2,8 Prozent des Umsatzes, was am unteren Ende des Zielbereiches von 2,8 bis 3,2 Prozent liegt. 

 

Die Warenkosten und die allgemeine Inflation führten zu einem Rückgang des so genannten Milch-Leistungspreises von 8,1 Eurocent pro Kilogramm Milch auf 47,0 Eurocent pro Kilogramm Milch; gegenüber dem bisher höchsten Milch-Leistungspreis im Jahr 2022. Trotz dieses Rückgangs liegt das Ergebnis für 2023 15 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Der Milch-Leistungspreis misst die Wertschöpfung pro Kilogramm Milch der Genossenschaftsmitglieder, einschließlich der jährlichen Nachzahlung und der einbehaltenen, konsolidierten Gewinne (Kapitaleinlage). In Deutschland lag der ausgezahlte Arla-Milchpreis an die Landwirte für konventionelle Milch (4,2% Fett, 3,4% Eiweiß) im Jahr 2023 im Durchschnitt bei 44,51 Eurocent (vs. 50,90 Eurocent in 2022); dieser Preis beinhaltet nicht die vorgesehene, jährliche Nachzahlung, die Zinsen sowie die jährliche Kapitaleinlage.

 

„Dank des starken Einsatzes unserer Landwirtinnen und Landwirte, der Arla Mitarbeitenden und des Managements konnte Arla in 2023 erneut seine Fähigkeit unter Beweis stellen, sich an schwierige Marktbedingungen anzupassen. Ich bin stolz auf unsere soliden Ergebnisse, die sich sowohl in einem konkurrenzfähigen Milchpreis als auch in den erreichten Meilensteinen im Bereich Nachhaltigkeit widerspiegeln. Das Thema Nachhaltigkeit ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen, und wir sind auf dem richtigen Weg, unser CO2e-Reduktionsziel für 2030 zu erreichen. Wir Landwirte zeigen, dass wir proaktiv sind und die Herausforderung tatkräftig angehen und innovative Wege einschlagen“, so Arlas Aufsichtsratsvorsitzender Jan Toft Nørgaard, dänischer Landwirt.

 

Die solide finanzielle Leistung ermöglichte es dem Arla Aufsichtsrat, eine Nachzahlung an die Milchbauern in Höhe von 2,07 Eurocent (inklusive Zinsen auf Kapitaleinlagen) pro Kilogramm gelieferter Milch im Jahr 2023 vorzuschlagen; dies entspricht einem Gesamtbetrag von 270 Mio. Euro. Damit liegt die vorgeschlagene Nachzahlung deutlich über dem in Arlas Konsolidierungspolitik festgelegten Niveau.

„Die vorgeschlagene Nachzahlung und ein wettbewerbsfähiger Milchpreis im Jahr 2023 sind Ausdruck der finanziellen Leistungsfähigkeit und Robustheit von Arla. Wir haben uns erfolgreich auf einem deflationären und von Schwankungen geprägten globalen Milchmarkt bewegt, und das angesichts negativer Währungsentwicklungen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich sehr, dass wir im Jahr 2023 den im Durchschnitt zweithöchsten Milchpreis in unserer Geschichte auszahlen und unseren Landwirten zum Jahresende trotzdem noch eine hohe Nachzahlung bieten konnten“, erklärt Arlas CEO Peder Tuborgh.

Arlas Landwirte treiben Beschleunigung der CO2e-Reduzierung weiter voran

Arlas Landwirtinnen und Landwirte haben im vergangenen Jahr erneut ihren Einsatz zur Reduzierung der CO2e-Emissionen auf den Betrieben unter Beweis gestellt. Im Durchschnitt wurde der CO2e-Ausstoß im Vergleich zu 2022 um 3,6 Prozent gesenkt, was zu einem Rückgang der Emissionen auf den Betrieben von 1,12 auf 1,08 kg CO2e pro Kilogramm produzierter Milch führte. 

Arlas gesamte Scope-3-Emissionen, die 96 Prozent des gesamten CO2e-Fußabdrucks des Unternehmens ausmachen, wurden um 3 Prozentpunkte pro Kilogramm Milch und Molke gesenkt. Im Vergleich zum Referenzjahr 2015 ist damit ein Rückgang um insgesamt 12 Prozent zu verzeichnen.

Die Emissionen in Bezug auf Scope 1 und 2 (in den Bereichen Produktion, eigene Logistikflotte und Energienutzung) konnte Arla in 2023 um 4 Prozentpunkte senken, was im Vergleich zum Referenzjahr 2015 einem Rückgang um insgesamt 33 Prozent entspricht. Dies ist hauptsächlich auf die Energieoptimierung an den Standorten und die Auswirkungen von langfristigen Stromlieferverträgen (Power Purchase Agreements) zurückzuführen.

 

In den zwei Jahren zwischen 2021 und 2023 hat Arla gemeinsam mit seinen Landwirten fast 1 Million Tonnen CO2e eingespart. Damit ist Arla auf dem besten Weg, die Reduktionsziele für 2030 von -63 Prozent Emissionen pro Kilogramm Milch und Molke bei Scope 1 und 2 und -30 Prozent bei Scope 3 zu erreichen.

 

Darüber hinaus hat Arla im Jahr 2023 zentrale Schritte unternommen, um die Reduktion der Scope 3-Emissionen auf den Höfen weiter zu beschleunigen: Zum einen mit der Einführung des Anreizmodells für Nachhaltigkeit, das Teile des Milchpreises, den die Arla Genossenschaftsmitglieder erhalten, an Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf den Höfen koppelt. Zum anderen mit der Einführung des neuen Nachhaltigkeitsprogramms für Kunden, dem sogenannten Customer Sustainability Programme (CSP), für eine engere Verbindung zwischen Landwirten und Arlas Kunden im Rahmen von Projekten zur Erreichung von gemeinsamen Klimazielen.

 

„Wir haben gemeinsam mit unseren Landwirtinnen und Landwirten sehr wichtige Initiativen ins Leben gerufen, die sich auf unsere CO2e-Reduktionen auswirken. Wir sind auf dem richtigen Weg, unser Reduktionsziel für 2030 zu erreichen, und haben in den vergangenen zwei Jahren fast 1 Million Tonnen CO2e eingespart. Gleichzeitig schafft dieser Ansatz auch einen Mehrwert für unsere Kunden. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir die Zukunft der Milchwirtschaft gestalten“, so Peder Tuborgh.

 

Im Sommer 2023 wurde Arlas Nachhaltigkeitszuschlag zum ersten Mal ausgezahlt. Damit wurde der Milchpreis für die Arla Landwirte direkt mit den auf dem Betrieb umgesetzten Umwelt- und Klimamaßnahmen verknüpft. Landwirte können einen Zuschlag in Höhe von maximal 3 Eurocent pro Kilogramm Milch in Bezug auf insgesamt 19 verschiedene Nachhaltigkeitsthemen erzielen. Dies schafft einen Anreiz für die Umsetzung weiterer Maßnahmen, die dazu beitragen, Arlas 2030-Reduktionsziel von 30 Prozent weniger Scope 3-CO2e-Emissionen pro Kilogramm Milch und Molke im Vergleich zum Referenzjahr 2015 zu erreichen. Auch andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen, etwa mit Blick auf den Erhalt der Biodiversität, sollen auf diese Weise gefördert werden. Im Jahr 2023 wurde ein Gesamtbetrag von 226 Mio. Euro über dieses System neu verteilt, basierend auf den Punkten, die die Landwirte im Rahmen des Anreizmodells erzielten, sowie der Übermittlung ihrer Klima-Check-Daten.

Starkes Markenwachstum in der zweiten Jahreshälfte 2023

Die starke Inflation und die hohen Lebenshaltungskosten im Jahr 2022 setzten sich bis Anfang 2023 fort. Die stark zurückgegangene Kaufkraft ließ die Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere in Europa und Afrika nicht nur verstärkt zu günstigeren Produkten greifen, sondern auch im Ganzen weniger Milchprodukte kaufen. Das Markenportfolio von Arla zeigte sich jedoch trotz dieser schwankenden Marktbedingungen sehr robust.

 

„2023 war ein Jahr mit zwei sehr unterschiedlichen Hälften. In der ersten Jahreshälfte stiegen die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund der Inflation zunehmend auf günstigere Produkte um, und das mengenbasierte Umsatzwachstum durch unsere strategischen Marken sank um 6,0 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte 2023 haben wir dann wiederum eine sehr starke Erholung und einen Anstieg in Höhe von 4,1 Prozent verzeichnet“, berichtet Peder Tuborgh.

 

Der Konsumrückgang von Milchprodukten im Einzelhandel verlangsamte sich im Laufe des Jahres, da die Inflation nachließ und die Löhne stiegen. Da sich zum Jahresende aus diesem Grund erneut ein Anstieg des Konsums von Milchprodukten abzeichnete, ist die Konsumentwicklung bei Milchprodukten im Einzelhandel in der EU-Region im Jahr 2023 insgesamt gesehen gleichbleibend. Im Jahr 2023 verzeichnete Arla aufgrund höherer Preise einen Umsatzanstieg bei Markenprodukten von 1,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 6,38 Mrd. Euro (2022: 6,30 Mrd. Euro). Parallel dazu, verzeichnete das mengenbasierte Umsatzwachstum durch strategische Marken einen Rückgang um -0,7 Prozent – ein Resultat, das über den Erwartungen lag, und zu Beginn des Jahres 2024 eine positive Dynamik aufwies. 

 

Negative Währungsentwicklungen beeinflussen Arlas Geschäftsbereiche

Arla unterteilt sein Geschäft in vier Geschäftsbereiche:

 

Geschäftsbereich Arla Europa: Aufgrund der hohen Inflation und der erhöhten Milchpreise stand das Markenvolumen im Bereich Milchprodukte in Europa im Jahr 2023 unter Druck, aber die Verbraucherinnen und Verbraucher begannen in der zweiten Jahreshälfte, zu den Markenprodukten zurückzukehren. Der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf 7,98 Mrd. Euro an (2022: 7,77 Mrd. Euro). Das mengenbasierte Umsatzwachstum (Volumen) mit Marken sank um 1,3 Prozent, da viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf günstigere Produkte umstiegen und vermehrt Sonderangebote nutzten. Der stärkste Rückschlag wurde in Schweden verzeichnet, wo Arla einen Rückgang des Markenvolumens um 5,1 Prozent erlebte, der auf die Auswirkungen der hohen Inflation, der Zinsen und einer geschwächten schwedischen Krone zurückzuführen war. Trotz aller Herausforderungen erzielte Arla im Geschäftsfeld Niederlande/Frankreich/Belgien ein mengenbasiertes Umsatzwachstum bei Markenprodukten von 6,9 Prozent und in Großbritannien von 2,2 Prozent mengenbasiertes Umsatzwachstum bei Markenprodukten. Die Lizenzmarke Starbucks™ erreichte ein Wachstum von 21,8 Prozent, und Arla® Protein setzte sein Wachstum mit 60,5 Prozent fort.

 

Das Deutschlandgeschäft: Wie erwartet, setzte sich der Trend des ersten Halbjahres 2023 mit anhaltend hoher Inflation und hohen Lebenshaltungskosten auch in der zweiten Jahreshälfte in Deutschland fort. In der Folge standen im gesamten Jahr 2023 auch hierzulande die Verbraucherausgaben unter Druck, so dass Konsumenten sich häufiger für Handelsmarken entschieden. Dies ging zu Lasten des Markengeschäfts bei Molkereiprodukten.

 

Einzelne Marken mit Wachstum trotz Marktherausforderungen

„Unter dem Strich ist es uns in Deutschland gelungen das schwierige Marktumfeld 2023 gut zu meistern und das Jahr mit einer starken Gesamtleistung abzuschließen. Auch wenn die wirtschaftlichen Herausforderungen unser Markengeschäft insgesamt unter Druck gesetzt haben, konnten wir unsere führenden Positionen bei einzelnen Marken weiter ausbauen“, so Arla Deutschlandchefin Lillie Li Valeur. Dabei zeigte sich wie bereits im Vorjahr die Lizenzmarke Starbucks mit einem prozentual zweistelligen Absatzwachstum sehr stark. Damit bleibt Arla im Markengeschäft mit Eiskaffees weiterhin Marktführer im deutschen Einzelhandel. Daneben verzeichnete Arla Finello ebenfalls ein prozentual zweistelliges Absatzwachstum und bleibt die Nummer Eins unter den Markenprodukten für geriebenen Käse. Ebenso legte die Frischkäse Marke Arla Buko im oberen, einstelligen Prozentbereich beim Absatz zu. Dabei trug auch der Ausbau des Geschäfts mit ausgewählten Markenprodukten im Discount- zum Wachstum in einzelnen Bereichen bei. Im Gastronomie-Geschäft (Foodservice) konnte Arla ebenfalls deutlich zulegen, besonders mit der Marke Arla Pro, die ihr Absatzvolumen um mehr als die Hälfte steigerte. Hauptreiber waren hier eine deutlich bessere Marktsituation nach der Corona-Zeit sowie hinzugewonnene Kunden.

 

Starker Fokus auf Nachhaltigkeit

Bei seiner Nachhaltigkeitsagenda ist Arla auch in Deutschland mit wichtigen Schritten vorangekommen; besonders durch die Einführung des neuen Anreizmodells für Nachhaltigkeit bei den deutschen Arla Landwirtinnen und Landwirten, welches die Emissionsreduktion bei der Milchproduktion auf den Höfen weiter voranbringt. Zudem hat Arla Ende des Jahres 2023 ebenfalls die Einführung seines neuen Kunden Nachhaltigkeitsprogramms CSP für den deutschen Markt angekündigt.

 

Mit Blick auf das laufende Jahr erläutert Lillie Li Valeur: „Die größte Herausforderung wird das anhaltend hohe Kostenniveau in Verbindung mit volatilen Märkten sein. Wir erwarten, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in diesem Jahr seltener auswärts essen gehen und stattdessen zu Hause kochen werden. Dies dürfte den Absatz in einigen Kategorien weiterhin positiv unterstützen. Deshalb werden wir auch einen großen Schwerpunkt auf das Thema Kochen legen und in dieser Kategorie in der ersten Jahreshälfte Produktinnovationen einführen. Und wir sehen weitere Chancen in der Kategorie der Milchmischgetränke, in der wir unsere sehr starke Position ausbauen wollen.“ Darüber hinaus bleibe Nachhaltigkeit im laufenden Jahr ein zentraler Schwerpunkt für das Deutschlandgeschäft, besonders mit dem neuen Nachhaltigkeitsprogramm für Kunden, das 2024 auch in Deutschland eingeführt wird.

 

Geschäftsbereich Arla International: In diesem Geschäftsbereich stieg der Umsatz um 1,4 Prozent auf 2,47 Mrd. Euro (2022: 2,44 Mrd. Euro).). Trotz eines hohen Preisniveaus blieb das mengenbasierte Umsatzwachstum der Marken mit 1,9 Prozent positiv. In der MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika) und Südostasien verzeichnete Arla ein mengenbasiertes Umsatzwachstum der Marken von jeweils 4,2 bzw. 3,9 Prozent. Das Geschäft in Westafrika wurde durch die Währungsabwertung und die anschließende Inflation in Nigeria negativ beeinflusst.

 

Geschäftsbereich Arla Foods Ingredients (AFI): Arlas hundertprozentige Tochtergesellschaft steigerte ihre Absatzmenge im Mehrwert-Proteinsegment um 10,4 Prozent, aber der Umsatz sank um 6,3 Prozent auf 963 Mio. Euro (2022: 1,03 Mrd. Euro). Im Jahr 2023 war AFI mit einem sehr dynamischen Marktumfeld konfrontiert, das durch außergewöhnlich schwankende Marktpreise für molken- und laktosebasierte Inhaltsstoffe und durch Währungsschwankungen gekennzeichnet war, darunter die Währungsabwertung in Argentinien, wo AFI einen Produktionsstandort hat.

 

Geschäftsbereich Globale Industrieverkäufe (B-B-Rohstoffverkäufe): Der Gesamtanteil der verkauften Milchtrockenmasse stieg auf ein historisch hohes Volumen von 27,4 Prozent im Vergleich zu 23,6 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz des Geschäftsbereichs sank um 8,7 Prozent von 2,53 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 2,21 Mrd. Euro, was auf einen rapiden Rückgang der Rohstoffpreise im ersten Halbjahr zurückzuführen ist. Die Rohstoffpreise begannen sich in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu erholen, was hauptsächlich auf eine rückläufige Milchproduktion zurückzuführen war.

Ausblick 2024

Arla erwartet, dass die schwankenden Marktbedingungen, die durch externe Faktoren wie reduzierte Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher, Währungsentwicklungen und geopolitische Spannungen und Unsicherheiten angetrieben werden, sich auch 2024 weiterhin auf das Geschäft auswirken werden. Arla geht davon aus, dass die Wachstumsdynamik, die in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu verzeichnen war, in der ersten Jahreshälfte 2024 anhalten wird. Dies wird nach Erwartung zu einem mengenbasierten Markenwachstum von insgesamt 1,0 bis 3,0 Prozent für 2024 führen, obwohl die Aussichten in Bezug auf Markt- und Wachstumsentwicklungen für die zweite Jahreshälfte unsicher sind.

 

Mithilfe seiner Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, einschließlich des Anreizmodells für Nachhaltigkeit und des neuen Customer Sustainability Programms (CSP), will Arla die Bemühungen zur Reduzierung seiner Umweltauswirkungen weiter vorantreiben. Dies soll es Arla ermöglichen, seine Ziele zur CO2e-Reduktion für 2030 zu erreichen (63 Prozent weniger Emissionen in Scope 1 und 2 und 30 Prozent weniger Emissionen in Scope 3 pro Kilogramm Milch und Molke).


Dazu erklärt Peder Tuborgh: „Wir gehen zwar von anhaltenden Schwankungen auf mehreren Ebenen aus, doch unsere starke Performance in der zweiten Jahreshälfte 2023 lässt uns zuversichtlich ins Jahr 2024 blicken. Die Unsicherheit bleibt bestehen, da zunehmende Unruhen weltweit und die damit verbundene wirtschaftliche Abschwächung sich potenziell negativ auf unser Geschäft auswirken können. Arla befindet sich jedoch in einer soliden Finanzlage, und die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten bleibt stark. Mit unsere Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, einschließlich des Anreizmodells und des neuen CSP, werden wir unsere Bemühungen zur Reduzierung unserer Umweltauswirkungen weiter beschleunigen und unsere Emissionsziele für 2030 in Scope 1, 2 und 3 umzusetzen. Wir setzen weiterhin alles daran, die Ziele unserer Strategie Future26 zu erreichen und streben danach, eine Vorreiterrolle in Sachen nachhaltige Milchwirtschaft zu übernehmen.“

Die Umsatzprognose der Arla Gruppe für 2024 wird voraussichtlich zwischen 13,2 und 13,7 Mrd. Euro betragen. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf niedrigere Verkaufspreise im Vergleich zu den Rekordhochs Anfang 2023 und auf negative Währungsentwicklungen zurückzuführen. Der Gewinnanteil am Umsatz wird voraussichtlich im Bereich von 2,8 bis 3,2 Prozent liegen und die Effizienzgewinne werden zwischen 85 und 105 Mio. Euro betragen. Der Verschuldungsgrad wird im Zielbereich von 2,4 und 2,8 erwartet.

 

Am 29. Februar 2024 wird Arla seinen gesamten Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2023 veröffentlichen.

Kennzahlen des Jahresergebnisses 2023 der Arla Gruppe auf einen Blick:

  • Umsatz der Arla Gruppe: 13,7 Mrd. Euro (2022: 13,8 Mrd. Euro)
  • Gewinnanteil des Umsatzes: 2,8 Prozent (2022: 2,8 Prozent)
  • Mengenbasiertes Umsatzwachstum durch strategische Marken (Volumen): -0,7 Prozent (2022: -3,2 Prozent)
  • Verschuldungsgrad 2,6 (2022: 3,0)
  • Milchmenge: 13,9 Mrd. kg (2022: 13,5 Mrd. kg)
  • Netto-Effizienzgewinne: 114 Mio. Euro (2022: 101. Mio. Euro)
  • Investitionen: Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände, Eigentum und Sachanlagen einschließlich Nutzungsrechte beliefen sich auf den Rekordwert von 601 Mio. Euro (2022: 521 Mio. Euro).
  • Vorschlag des Aufsichtsrats zur Gewinnverwendung: Nachzahlung inkl. Zinsen in Höhe von 2,07 Eurocent pro Kilogramm Mitgliedermilch, entspricht Gesamtauszahlung in Höhe von 270 Mio. Euro. 
  • Milch-Leistungspreis: 47,0 Eurocent/kg Milch (2022: 55,1 Eurocent/kg Milch)
  • (Der Milch-Leistungspreis für Arla Foods ist definiert als der vorausgezahlte Milchpreis plus den Jahresüberschuss dividiert durch die gesamte Milchzufuhr der Genossenschaftsmitglieder. Er misst die Wertschöpfung pro Kilogramm Milch der Genossenschaftsmitglieder, einschließlich der jährlichen Nachzahlung und der einbehaltenen Gewinne in Form der individuellen und kollektiven Kapitaleinlage und ist eine wichtige Finanz-Kennzahl für die Molkereigenossenschaft.) 
  • Nachhaltigkeit: Beschleunigte Reduktion der Scope 3-Emissionen, auf dem Weg zum Reduktionsziel für 2030 mit CO2e-Einsparungen von fast 1 Million Tonnen in den vergangenen zwei Jahren

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