Die Herstellung von Wein und Weinbrand in Armenien hat eine lange Tradition. Historiker haben herausgefunden, dass die Geschichte des Weinanbaus schon über 3000 Jahre zurückreicht. Das trockene und warme Klima, der nährstoffreiche Boden des Ararat-Tals und das weiche Wasser aus den Bergen lieferten hierfür günstige Voraussetzungen. Weinbrand/Brandy wird in Armenien seit über 150 Jahren destilliert. Im Jahr 1887 begann die industrialisierte Herstellung von Brandy in Armenien: Nerses Tairjan gründete die Yerevan Brandy Company. In seiner Zeit wurde die Brandy- und Weinproduktion um einiges gesteigert. Außerdem verbesserte er die Qualität, indem er neue Weinreben und neue Brandykeller anlegen ließ. Dann, sechs Jahre später, im Jahr 1898, begannen Schustow & Söhne, ein sehr großer Alkoholvertreiber zur damaligen Zeit, den Weinbrand in Osteuropa zu vertreiben. Unter Schustow wuchs die Destillerie weiter, so dass 1903 bereits die Hälfte des in Russland konsumierten Brandys aus Armenien stammte.
Armenien wurde 1922 eine der Sowjetrepubliken, dadurch wurden die Brandyproduktion sowie alle anderen Industriezweige verstaatlicht. Die Eriwaner Brandy- und Weinfabrik besaß ein Monopol für die Herstellung in der Armenischen SSR und brachte der Regierung über 70 Jahre lang hohe Steuereinkünfte. In der Zeit der Sowjetunion war Armenischer Brandy das bevorzugte alkoholische Getränk der Diplomaten.
Nach dem Niedergang der UdSSR und der Staatsneugründung Armeniens 1991 verlor die Fabrik das Monopol für hochwertige Weinbrände. 1998 wurde der ehemalige Staatsbetrieb privatisiert. Den größten Teil des einstigen Staatsbetriebes bildet die heutige Yerevan Brandy Company in Jerewan, die auch den bekannten Ararat-Brandy vertreibt. Das Unternehmen wurde zu Sowjetzeiten durch die umliegenden Winzer beliefert. Nach dem Umbruch entstanden aus den kleinen Winzereien mehrere kleinere Brandyfabriken, die alle nach der armenischen Tradition arbeiten, wobei jede einzelne dem Brandy ihre eigene Note verleiht.