VDMA: Maschinenhersteller optimistisch vor der Weltleitmesse

Deutschland größter Exporteur von Maschinen und Anlagen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie

14.06.2013 - Deutschland

Nach drei Jahren Wachstum in Folge zeigen sich die deutschen Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Getränke- und Liquid Food Industrie vor der drinktec 2013, die vom 16. bis zum 20. September in München stattfindet, optimistisch.

Von der internationalen Leitmesse erwarten sie deutliche Impulse für 2013 und 2014. Mit einem Produktionswert von 11,4 Milliarden Euro hat der deutschen Nahrungsmittelmaschinen- und Verpackungsmaschinenbau in 2012 nach einer Wachstumsperiode von drei Jahren die Aufholjagd beendet und das Rekordniveau aus 2008 sogar leicht übertroffen. Auch in den ersten vier Monaten des Jahres 2013 ist die Nachfrage stabil. So stieg der Auftragseingang real um 1,2 Prozent leicht über das hohe Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres.

Der Anteil der Nahrungsmittelmaschinen- und Verpackungsmaschinenproduktion, der in die Getränke und Liquid Food Industrie geliefert wird, schätzt der VDMA auf etwa ein Drittel des Gesamtvolumens. Hinzu kommen Komponenten wie Pumpen, Armaturen, Wärmetauscher, Zentrifugen und auch komplette Aggregate wie Streckblasmaschinen, die anderen statistischen Gruppen zugeordnet werden. „Es fällt schwer den gesamten Produktionswert der Maschinenzulieferer für die Getränke- und Liquidfood Industrie zu quantifizieren. Die Wachstumsdynamik zeigt jedoch einen ähnlichen Verlauf wie im Fachzweig Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen insgesamt“, kommentiert Richard Clemens, Geschäftsführer im VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, die jüngste Entwicklung im hoch spezialisierten Segment des Maschinenbaus. Deutschland größter Exporteur Mit einer durchschnittlichen Exportquote von 84 Prozent und einem Anteil am Welthandelsvolumen von 22 Prozent (2012) sind die deutschen Unternehmen weltweit führend. In einzelnen Teilbranchen, insbesondere in den drinktec relevanten Bereichen, sind die Anteile der deutschen Hersteller am internationalen Außenhandel wesentlich höher: So liefern sie beispielsweise fast die Hälfte (48 Prozent) der weltweit exportierten Brauereimaschinen und 30 Prozent der Verpackungsmaschinen. Knapp die Hälfte des 7,3 Milliarden Euro (2012) starken Exportvolumens von Maschinen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie wird in die europäischen Länder geliefert, davon 31 Prozent in die EU-27 und 17 Prozent in die Region Sonstiges Europa. Zweitstärkste Absatzregion ist inzwischen Asien mit einem Anteil von 20 Prozent und China als stärkstem Einzelmarkt. Es folgen Nordamerika mit einem Anteil von zehn Prozent, Lateinamerika mit acht und Afrika mit sieben Prozent. Die Liste der Top 10 Absatzländer wurde in 2012, wie in den meisten Vorjahren auch, von den USA angeführt. Erstmalig im vergangenen Jahr rückte China auf Rang drei vor Russland. Es folgten Frankreich, Großbritannien, Schweiz, Brasilien, Polen, Niederlande und Österreich. Zunehmend stärkere Nachfrageimpulse kamen 2012 auch aus den Ländern Indien, Indonesien, Thailand, Saudi Arabien sowie aus Mexiko, Argentinien, Chile und Venezuela. Insgesamt werden Maschinen zur Herstellung und Verpackung von Getränken und Lebensmitteln aus Deutschland in mehr als 100 Länder weltweit verkauft. Tendenziell hat sich die Bedeutung der einzelnen Absatzregionen in den letzten Jahren verschoben zugunsten Asiens und Lateinamerika. Der VDMA erwartet, dass diese Verschiebung sukzessive voranschreitet, da die Bedeutung einzelner Märkte in Asien, Lateinamerika und auch in Afrika in Zukunft weiter zunehmen wird. Positive Aussichten durch weltweit steigende Konsumausgaben Die weiteren Aussichten für die Zulieferer für die Getränke- und Lebensmittelindustrie sind positiv: Die Weltbevölkerung wächst, die Ausgaben für Getränke und Lebensmittel steigen und besonders in den aufstrebenden Volkswirtschaften besteht ein Nachholbedarf im Konsum. Bestätigt wird diese Annahme durch Daten des britischen Marktforschungsinstituts Euromonitor: So prognostizieren die Experten beispielsweise für die Produktkategorie der Alkohol freien Getränken (AFG) ein Wachstum des weltweiten Handelsvolumens um 16 Prozent bis 2017. Die höchsten Zuwachsraten werden in Asien mit 30 Prozent und der Region Mittlerer Osten/ Afrika mit 25 Prozent erwartet. Der Mengenabsatz wird für 2017 auf 5,95 Mrd. Hektoliter beziffert (in dieser Zahl sind die Absatzmengen über die Gastronomie und Hotellerie nicht berücksichtigt). Auch für das Handelsvolumen von Bier wird bis 2017 ein Wachstum von weltweit zehn Prozent erwartet. In diesem Segment werden die höchsten Wachstumsraten in Asien, Mittlerer Osten/Afrika mit jeweils einem Plus von 18 Prozent erwartet, gefolgt von Lateinamerika mit einem Zuwachs von 15 Prozent. Quantitatives Wachstum, steigende Ansprüche an die Sicherheit, Qualität und Haltbarkeit der Produkte zusammen mit dem Bestreben der Getränke- und Lebensmittelindustrie wirtschaftlich und effizient zu produzieren, sorgen für Investitionen in Maschinen und Anlagen zur sicheren Herstellung, Verarbeitung und Verpackung - weltweit. Darin liegt für die Zulieferbranche weiterhin ein erhebliches Potenzial. Nicht nur für die deutschen Anbieter: Der weltweite Handel mit Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, basierend auf den Exportdaten von 47 Industrienationen, stieg in den letzten zehn Jahren um gut 70 Prozent auf den vorläufigen Höchstwert von 33 Milliarden Euro in 2012.

Nach Deutschland ist Italien zweitwichtigstes Lieferland von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen. Es folgen mit größerem Abstand USA, China, Niederlande Schweiz, Japan mit Anteilen am internationalen Au- ßenhandel zwischen sieben und vier Prozent. Analog zur globalen Entwicklung der Investitionsgüternachfrage erwartet die Maschinenbauindustrie zur drinktec 2013 eine hohe Internationalität und viele Besucher aus den dynamisch wachsenden Märkten wie beispielsweise aus China, Brasilien, Mexiko, Indien, South Korea, Indonesien und Saudi Arabien.

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