Kartellamt gibt Erwerb von Coop durch Rewe frei

31.10.2016 - Deutschland

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des norddeutschen Lebensmitteleinzelhändlers Coop durch Rewe freigegeben - allerdings nur unter Auflagen. "In acht regionalen Märkten sowie zwei Hamburger Stadtbezirken hätte die Übernahme der Coop-Filialen durch Rewe zu einer Behinderung des Wettbewerbs geführt", erklärte der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt am Freitag. Zur Beseitigung dieser Wettbewerbsprobleme hätten Rewe und Coop bereits während des Verfahrens elf Filialen an die unabhängige, mittelständische Bartels-Langness-Gruppe verkauft, zu der unter anderem die Ketten Markant und Famila gehören.

Coop betreibt in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hamburg rund 200 Filialen unter der Marke Sky und erzielte damit 2015 einen Umsatz von gut 1,2 Milliarden Euro. Mundt betonte, die Wettbewerbshüter hätten sich alle relevanten Regionen genau angesehen und bewertet, ob auch nach einer Übernahme durch Rewe für die Verbraucher vor Ort noch genügend Auswahlmöglichkeiten existieren würden. Inhaltlich seien die gleichen Prüfungen durchgeführt worden, wie bei der geplanten Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka - bei der es derzeit allerdings massive Probleme gibt.

Bei der Einkaufsmacht sehen die Wettbewerbshüter durch den Zusammenschluss ohnehin keine erhebliche Behinderung des Wettbewerbs. Rewe und Coop seien bereits seit fast zehn Jahren in einer Einkaufskooperation verbunden, über die Coop bis zu 70 Prozent seiner Waren beschaffe. Als unabhängiger Wettbewerber spiele Coop deshalb in diesem Bereich schon lange keine bedeutende Rolle mehr./rea/DP/fbr (dpa)

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