Teenagern bleibt Alkoholwerbung lange im Kopf

Erinnerung bei Jugendlichen doppelt so hoch als bei Erwachsenen

10.03.2017 - USA

Alkoholwerbung wird von jungen Teenagern stärker wahrgenommen als von der eigentlichen Zielgruppe, wie eine neue Studie der Bloomberg School of Public Health zeigt. Gerade Jugendliche unter 20 Jahren - von 13 bis 19 - können sich demnach an mehr als doppelt so viel Internetwerbung für Alkohol erinnern als Erwachsene.

TV, Radio, Web, Magazine

Der Studie nach sehen sich Kinder und Jugendliche jedoch längst nicht nur online mit Alkoholwerbung konfrontiert. Denn die stärkere Aufnahme von Alkoholwerbung der Jugendlichen im Vergleich zum älteren Semester ist gewissermaßen ein flächendeckendes Phänomen. Die Forscher bestätigen, dass sich die Teenager auch im TV, Radio und in Magazinen stärker an Alkoholwerbung erinnern als die Erwachsenen.

In der Gruppe der unter 20-Jährigen erinnern sich 30 Prozent, dass sie mit Alkoholwerbung in Kontakt gekommen sind. Bei den Erwachsenen lag der Erinnerungswert bei 17 Prozent. Auch bei berühmten Persönlichkeiten, die als Testimonials fungieren und Logos von Alkoholmarken auf Kleidung oder anderen Accessoires tragen, war das Erinnerungsvermögen daran bei Jugendlichen signifikant höher (28 Prozent versus 16 Prozent). Auch die Reaktionsfreude auf Alkohol-Content im Social Web ist bei Jugendlichen ungleich höher. Es ist damit viel wahrscheinlicher, dass Teenager solcherlei Content teilen oder liken als über 21-Jährige.

Regeln bieten kaum Schutz

Gemäß der Studie zielt die Alkoholindustrie bei Teenagern auf weniger geregelte Social-Media-Seiten ab. Aber auch bekannte Plattformen wie Facebook, die auch Schutzmaßnahmen anbieten, sind in dieser Hinsicht ein riskantes Feld. "Obwohl Facebook-Seiten von Alkoholmarken für Kontoinhaber unter 21 unzugänglich sind, wissen wir, dass gerade junge Menschen bei der Altersangabe lügen", so Studienautor David Jernigan. So kann praktisch kaum etwas gemacht werden, um Kinder vor gewissen Internetinhalten zu schütze - es sei denn Eltern helfen durch Software und Netzwerk-Einstellungen mit, erklärt Jernigan.(dpa)

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