Bühler eröffnet Insect Technology Center, um Kunden aus der Futter- und Lebensmittelindustrie zu unterstützen

26.05.2022 - Schweiz

Die Bühler Gruppe eröffnet offiziell ihr erstklassiges Insect Technology Center (ITC). Die Einrichtung im schweizerischen Uzwil vereint das Fachwissen von Bühler mit der besten Infrastruktur, um die Insektenbranche in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. In diesem Anwendungszentrum kann Bühler zusammen mit seinen Kunden Larvenwachstumsversuche mit verschiedenen Rohstoffen durchführen, Produktmuster entwickeln, Zuchtlösungen evaluieren und Schulungen durchführen. Das ITC ist bereits in Betrieb und wurde aufgrund seines Beitrags zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem vom Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) gefördert.

Bühler

Larven der schwarzen Soldatenfliege, gezüchtet im Insect Technology Center.

«Die Eröffnung des Insect Technology Center ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg. In den letzten Jahren haben wir an Fachwissen und Marktreife gewonnen, um verschiedene Kunden in der Insektenindustrie mit passenden und zuverlässigen Lösungen zu bedienen. Mit unserer neuen Anlage erweitern wir unsere Dienstleistungen und können unsere Kunden noch besser bei der Installation einer industriellen Insektenanlage unterstützen», sagt Andreas Baumann, Leiter des Marktsegments Insect Technology bei Bühler.

Das Herzstück des Zentrums sind zwei Wachstumskammern für Insekten, die es ermöglichen, industrielle Produktionsbedingungen zu imitieren. Diese Kammern verfügen über ein ausgeklügeltes Klimakontrollsystem und sind mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die wertvolle Einblicke in den Prozess geben. Anhand der gesammelten Daten können die richtigen Parameter und Verfahren bestimmt werden, um eine effiziente Insektenproduktion im industriellen Massstab zu gewährleisten. Im ITC wird mit den beiden für die industrielle Produktion wichtigsten Insektenarten gearbeitet, mit der schwarzen Soldatenfliege und dem Mehlwurm.

«Ein Unternehmen, das eine industrielle Insektenfabrik bauen will, muss mehrere betriebliche Aspekte abdecken. Dazu gehören die Suche nach dem richtigen Ausgangsmaterial für die Aufzucht der Larven; die Auswahl eines potenten und geeigneten Insektenstamms , die Festlegung geeigneter klimatischer Bedingungen in Bezug auf den Wachstumszyklus der Larven sowie die Messung von Emissionsdaten, die für das Genehmigungsverfahren erforderlich sind», sagt Andreas Baumann. All diese Themen sind wichtig für ein erfolgreiches Insektenprojekt und können im neuen Insect Technology Center von Bühler angegangen werden. Zusätzlich zu den Dienstleistungen, die den Kunden angeboten werden, wird das Team von Bühler eigene Tests durchführen und so die Technologien und Dienstleistungen für den Insektenmarkt ständig verbessern. 

Projekte für Insektenanlagen beschleunigen

Das ITC zielt darauf ab, Projekte für Grossanlagen im Insektenbereich zu beschleunigen. Durch die Nutzung der neuen Versuchsanlage  können Kunden die technologische Machbarkeit demonstrieren und müssen so unter Umständen nicht in eine teure Pilotanlage investieren. Die industrielle Insektentechnologie in Aktion zu sehen, macht sie greifbar und ermöglicht es den Kunden, direkt eine kommerziell attraktive Anlagengrösse in Angriff zu nehmen. Da die Wachstumskammern für Insekten mobil sind, können sie an jeden beliebigen Ort geschickt werden, so dass die Kunden weltweit Zugang zur Infrastruktur haben. «In Kombination mit dem Austausch von betrieblichem Know-how sehen wir hier ein grosses Potenzial, die Gesamtzeit von der Projektidee bis zu einer erfolgreich arbeitenden Anlage zu verkürzen», sagt Andreas Baumann.

Insekten bergen grosses Potenzial für die Zukunft

Bühler setzt sich ehrgeizige Ziele, die dazu beitragen, den Klimawandel einzudämmen und ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem aufzubauen. Insekten sind eine gesunde und nachhaltige Proteinquelle zur Ernährung von Mensch und Tier. Ausserdem kann ihr Kot als Dünger verwendet werden, was zur Kreislaufwirtschaft beiträgt. Es wird erwartet, dass der Markt für Insektenprotein als Futtermittel im Jahr 2030 eine halbe Million Tonnen erreichen wird. Bis dahin werden voraussichtlich 30 Prozent des Gesamtvolumens an Insektenprotein auf den Heimtierfuttersektor und 40 Prozent auf die Aquakultur entfallen. «Wir setzen uns dafür ein, dass die Branche ihr volles Potenzial ausschöpfen kann. In den letzten Jahren haben wir  Marktreife erlangt und die Fähigkeiten aufgebaut, um die Branche bei ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen. Mit bewährten Technologien im Portfolio sind wir bereit, unseren Kunden die Markteinführung insektenbasierter Produkte zu ermöglichen», erklärt Andreas Baumann.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Themenwelt Künstliche Intelligenz (KI)