Schmackhafte Neugründungen
Wenn Appetit auf Wirtschaft trifft
Die Pandemie machte besonders der Gastronomie zu schaffen. Hersteller von Nahrungsmitteln, die für den Verzehr zu Hause oder unterwegs gedacht waren, konnten sich aber zunächst nicht beschweren. Doch dann folgten Inflation, Lieferengpässe und das sparsame Haushalten der Kunden. Shrinkflation und andere Begriffe gehen in der Gesellschaft um. Wie reagiert die Branche auf diese Krisenjahre? Und trüben die Vorkommnisse die Stimmung der Gründungswilligen? Wirtschaftsinformationsanbieter databyte geht diesen Fragen mit Informationen aus dem Handelsregister auf den Grund.
Von Speisen und Getränken
Im Bereich der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln verbucht das Handelsregister aktuell 18.219 aktive Unternehmen. 18 % von ihnen stehen unter weiblicher Führung. 4.260 Getränkehersteller zählt das Handelsregister im Oktober 2023, von denen nur 13 % über mindestens eine Frau in der Führungsetage verfügen. Beide Branchen lassen Kunden und Kundinnen das Wasser im Mund zusammenlaufen, doch in wirtschaftlicher Hinsicht trennen die leckeren Produzenten ein paar Punkte:
Vor und während der Pandemie verbuchten beide Kategorien einen starken Zuwachs an frischen Gründungen. 2021 gipfelten sie in 1.290 neuen Fabrikanten für Nahrung und Futter sowie in 301 zusätzlichen Unternehmen der Getränkeherstellung. Die Insolvenzen dagegen blieben auf dem üblichen Niveau. Auch 2022 lagen Neuanmeldungen und Konkurse im durchaus positiven Bereich. Ebenso wenig weisen die bisherigen Zahlen zu diesem Jahr großen Veränderungen auf.
Viele Bundesländer profitieren von ihren Nahrungs- und Futtermittelerzeugern, besonders das Saarland, knapp gefolgt von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Getränkehersteller scheinen Rheinland-Pfalz zu bevorzugen, zumindest erreichen sie hier als einziges Bundesland einen Anteil von über 0,5 % an der Gesamtheit dort schaffender Unternehmen.
En détail
Da nicht jede Kategorie der Branche gleich stark auftritt, lohnt ein näherer Blick auf die Unterkategorien: Die weitaus meisten Neugründungen im Bereich der Nahrungs- und Futtermittel fallen unter Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln. Darin fasst die Klassifikation der Wirtschaftszweige all jene Unternehmen zusammen, die Produkte wie Zucker, Süßwaren, Kaffee, Tee, Würzmittel und Soßen, Fertiggerichte oder homogenisierte und diätetische Nahrungsmittel herstellt oder verarbeitet. Im vergangenen Jahr erfasste das Handelsregister 599 Unternehmen dieser Sorte, 2023 liegt aktuell bei 389. Auf Platz 2 folgt die Herstellung von Back- und Teigwaren, 2022 mit 206 und bis Oktober 2023 mit 160 Neugründungen. Bronze sichert sich trotz gesellschaftlich geringerem Fleischkonsum der Bereich Schlachten und Fleischverarbeitung mit 127 beziehungsweise 72 frischen Firmen.
Im Gegensatz zu den Getränkeproduzenten zeigen die Insolvenzen der zuvor erwähnten Nahrungsmittelfabrikanten einen leichten Anstieg. Beispielsweise nahmen die Konkurse der Hersteller sonstiger Nahrungsmittel von 48 auf 61 zu.
Schluck für Schluck
Die meisten Neuankömmlinge der flüssigen Lebensmittel gehören zu den Spirituosen. Mit 67 Gründungen 2022 und aktuell 37 in 2023 verteidigen Fabrikanten hochprozentiger Tropfen die Poleposition. Ebenfalls alkoholhaltig, doch zumeist nicht ganz so stark, sind die Produkte der Firmen auf dem zweiten Platz: Bierhersteller. 56 beziehungsweise 25 neue Unternehmen verbuchte das Handelsregister in diesem Feld 2022 beziehungsweise bis Oktober 2023. Abgeschlagen besetzen Hersteller von Erfrischungsgetränken sowie der Gewinnung natürlicher Mineralwässer Platz 3 mit 31 Gründungen 2022 und 29 im bisherigen Verlauf 2023.
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