Studie: Debatte um Lebensmittelsicherheit wird eindimensional geführt

DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT stellt Studienergebnisse zu Lebensmittelsicherheit in den Medien vor

18.11.2013 - Deutschland

Berlin - Die Debatte um Lebensmittelsicherheit wird in den Medien eindimensional geführt. Kontroversen und Gegenpositionen sind vergleichsweise selten zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Medienanalyse zum Themenkomplex Lebensmittelsicherheit in der Presse“. Federführend bei der Untersuchung war Prof. Dr. Joachim Trebbe vom Potsdamer GöfaK – Institut. Entstanden ist die Studie auf Initiative des Vereins „ Die Lebensmittelwirtschaft“. Die Wissenschaftler des Göfak-Institutes haben knapp 600 Pressebeiträge analysiert, die zwischen Oktober 2012 und März 2013 in 12 Titeln aus überregionaler Tagespresse, Wochenpresse und Boulevardpresse erschienen sind.


Geprägt werden die Debatten rund um das Thema Lebensmittelsicherheit vor allem von Akteuren aus der Politik, Wissenschaft und den Verbraucherorganisationen. Die Verbände der Lebensmittelwirtschaft hingegen sind in den analysierten Berichten unterrepräsentiert. Bei Diskussionen fehlen damit häufig die Gegenargumente, so die Studie des GöfaK - Instituts.


Stephan Becker-Sonnenschein, Geschäftsführer des Verein DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT: „Wir müssen daran arbeiten, unseren Argumenten und Sichtweisen mehr Gehör in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Debatten funktionieren nur, wenn alle zu Wort kommen. Sonst schmoren Politik und NGOs in ihrem eigenen Saft. Diskussionen drohen einseitig zu werden. Wir haben den Verein gegründet, um die Positionen der Lebensmittelwirtschaft in die gesellschaftliche Debatte einzubringen. Wir wollen mehr Dialog.“


Im Mittelpunkt der Presseberichterstattung stehen der individuelle Lebensmittelkonsum und damit auch die Themen Krankheit und Gesundheit im Zusammenhang mit Lebensmitteln. Berichte über sogenannte Lebensmittelskandale spielen von der Anzahl her eine kleinere Rolle. Zwischenfälle bilden aber aufmerksamkeitsstarke Spitzen in der Berichterstattung an prominenter Stelle. Unabhängig davon zeigt eine semantische Analyse der Artikel, dass in den überregionalen Medien über Lebensmittel und Lebensmittelsicherheit in einem eher kritischen Kontext berichtet wird. Auf regionaler Ebene hingegen halten sich positive und kritische Artikel die Waage. Bemerkenswert ist, dass die Berichterstattung häufig von der Eigeninitiative der Journalisten abhängt. Die Journalisten sind es, die Geschichten identifizieren und ausarbeiten. Beim Thema Gesundheit greifen sie dabei regelmäßig Einzelberichte wissenschaftlicher Studienergebnisse auf.


Am häufigsten berichtet die Süddeutsche Zeitung über das Themenfeld Lebensmittel und Lebensmittelsicherheit. Nach der Auswertung entfallen 186 Texte auf die Süddeutsche Zeitung, 84 auf die FAZ, 66 auf DIE WELT, 64 auf den Kölner StadtAnzeiger, 46 auf die Frankfurter Rundschau und weitere 29 auf die Berliner taz. Die LEBENSMITTELWIRTSCHAFT wird am 5. Dezember auf dem Symposium „Im Zweifel sicher?“ gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft über das Thema Lebensmittelsicherheit diskutieren. Mehr dazu

http://www.lebensmittelwirtschaft.org/symposium/

Die Präsentation der Studie finden Sie auf www.lebensmittelwirtschaft.org


Zu Göfak
Die GöfaK Medienforschung GmbH wurde 1988 von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Göttingen gegründet, 1999 siedelte das Institut nach Potsdam um. Das Ziel des Forschungsinstituts ist es, Kompetenzen und Methoden der empirischen Sozialforschung auf praktische Problemstellungen im Mediensektor anzuwenden. Das Institut hat langjährige Erfahrungen in der Konzeption und Realisation von Medienanalysen. Unter anderem führt es seit 1998 im Auftrag der Medienanstalten eine Langzeitstudie zur kontinuierlichen Beobachtung von Programmentwicklungen im deutschen Fernsehen durch. Der zweite Schwerpunkt des Instituts ist die Konzeption und Auswertung von Umfragen zur Mediennutzungs- und Medienwirkungsforschung.


Zum Verein DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT
Der Berliner Verein DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT ist eine Informationsplattform und Denkfabrik, die aktiv die Diskussion um Lebensmittel gestaltet und das Verbrauchervertrauen gegenüber Erzeugern, Herstellern und Vertreibern von Lebensmitteln stärkt. Der Verein ist Ansprechpartner für Medien und Themen-Quelle durch regelmäßige Beitragsreihen und Debatten.

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