Milchbauern-Proteste: Mengen regulieren, Verträge schließen
Auf die Hilferufe hin kam der Chef der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern, Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Till Backhaus (SPD), an den Strand und nahm sich Zeit für Gespräche. Ihm sei klar: "Wenn wir hier nicht die Weichen stellen, wird das der bäuerlichen Landwirtschaft in Deutschland das Ende bereiten." In der Milchwirtschaft werde für ganz Europa ein Instrument zur obligatorischen Mengenkürzung gebraucht. Der Markt alleine werde es nicht regeln, der Staat müsse eingreifen, forderte Backhaus. Er hoffe auf einen Beschluss der Agrarminister der Länder, dass die Bundesregierung in diesem Sinne tätig werde.
Die niedrigen Milchpreise sind nach Ansicht des BDM ein gesellschaftlicher Skandal und nicht nur ein Desaster für die Bauern. Der Bundesvorsitzende Romuald Schaber sagte, die deutschen Milchbauern hätten in der aktuellen Krise rund vier Milliarden Euro verloren. "Der geringste Teil davon kommt in Form von billigen Lebensmitteln bei den Verbrauchern an. Die Milliarden bleiben bei den Konzernen hängen", sagte er. Von der fehlenden Liquidität der Milcherzeuger seien auch Tierärzte, Futtermittelhersteller und Liefernaten betroffen. Er forderte Verträge der Molkereien mit den Bauern, in denen Mengen und Preise festgelegt sind. Bisher erfahren die Bauern erst nach Wochen, was sie für die Milch bekommen. (dpa-AFX)
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