Zwei Minister streiten um elf Bauernregeln
Am Vortag hatte das Umweltministerium elf "Neue Bauernregeln" veröffentlicht, die in 70 deutschen Städten plakatiert werden sollen. Unter anderem wird gereimt: "Zu viel Dünger, das ist Fakt, ist fürs Grundwasser beknackt." Und: "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein."
Nach Ansicht des Bauernverbands kann das Umweltministerium seitdem nicht mehr ernst genommen werden. Generalsekretär Bernhard Krüsken bezeichnete es als "Tiefpunkt in der agrarpolitischen Diskussion, wenn ein Ministerium glaubt, mit Schüttelreimen Politik und öffentliche Debatten vorantreiben zu können". Minister Schmidt beklagte, ein ganzer Berufsstand werde undifferenziert an den Pranger gestellt und der Lächerlichkeit preisgegeben: "Eine vermeintliche "Meinungselite" aus den Metropolen amüsiert sich hier auf Kosten der Menschen im ländlichen Raum."
Das Umweltministerium wies die Kritik zurück. "Uns geht es nicht darum, einen Berufsstand zu diffamieren", versicherte ein Ministeriumssprecher. Man wolle lediglich im Rahmen einer gesellschaftlichen Debatte "auf spielerische und humorvolle Art" auf Fehlentwicklungen aufmerksam machen./ax/DP/zb (dpa)
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