Ernährung im ersten Lebensjahr

Alumna der FH Münster veröffentlicht Buch und Beikost-Cards für Eltern

16.08.2021 - Deutschland

Nyara T. Gehringhoff war noch nicht mit dem Masterstudium an der FH Münster in Ernährung und Gesundheit fertig, da wurde sie schwanger. Also fing die damals 32-Jährige an, sich intensiver mit der Ernährung von Kindern zu befassen. Sie machte sie auch zum Thema ihrer Masterarbeit. Als angehende Ernährungswissenschaftlerin wusste sie natürlich, was die Fachgesellschaften für eine gesunde Entwicklung von Babys empfehlen.

FH Münster/Dzemila Muratovic

Wie verhelfe ich meinem Baby zu einem gesunden Start ins Leben? Nyara T. Gehringhoff hat in dem Buch „Ernährung im ersten Lebensjahr“ anwendungsnahe Antworten dazu geliefert. Für den schnellen Zugriff hat die Ernährungswissenschaftlerin zudem Beikost-Cards entwickelt.

FH Münster/Dzemila Muratovic

Bei der Ernährung im ersten Lebensjahr müssen Eltern einige Entscheidungen treffen. Orientierung gibt ein Ratgeber von Nyara T. Gehringhoff, Alumna der FH Münster.

FH Münster/Dzemila Muratovic
FH Münster/Dzemila Muratovic

„Doch als mein Kind da war, stand selbst ich etwas ratlos da“, erzählt Gehringhoff. Welche Lebensmittel neben den üblichen eignen sich als Beikost? Worauf genau muss ich beim Kauf der Gläschen achten? Welche Säuglingsmilch nehme ich, in welcher Zusammensetzung und wie lange? Viele Fragen, doch konkret anwendbare und gleichzeitig wissenschaftlich begründete Antworten fand sie nicht. Gehringhoff erfuhr aus ihrem Umfeld, dass es einigen anderen Eltern auch so ging wie ihr. Also entschied sie sich, ein Buch zu schreiben.

„Ernährung im ersten Lebensjahr – Ratgeber für die Ernährung des Säuglings, der stillenden Mutter und für die Familienkost“ ist nun erschienen. Mit ihrem Buch möchte sie fragenden Eltern, die zudem von verschiedenen Ernährungstrends und einer Flut an Informationen verunsichert sind, Orientierung geben. „Die Leitlinien der Fachgesellschaften habe ich in alltagstaugliche Hinweise übersetzt“, erzählt die gelernte Diätassistentin. Ihr sei es wichtig gewesen, alles Schritt für Schritt darzustellen und auch die Hintergründe zu erklären. Dabei hat sie nicht nur den Nährstoffbedarf des Säuglings, sondern auch den der stillenden Mutter berücksichtigt. In dem Buch finden sich auch Tipps zur vegetarischen Ernährung.

Gehringhoffs Sohn ist inzwischen zweieinhalb. Die Mutter weiß, wie rasant die Entwicklung im ersten Lebensjahr verläuft. „Der Nährstoffbedarf steigt zur zweiten Lebensjahrhälfte deutlich, beispielsweise könnte Eisen ein kritischer Nährstoff werden. Zudem wird das Kind eigenständiger und eigenwilliger“, sagt Gehringhoff. Eltern machen sich dann zunehmend Gedanken zur Beikost. Wer sich für das Baby-led Weaning (BLW) interessiert, findet Informationen sowie praktische Anleitungen zur Umsetzung der breifreien Babykost. „Beim BLW steuert der Säugling selbst den Übergang von der Milch zur festen Nahrung und füttert sich selbst mit Fingerfood“, so die 34-Jährige, die als Ernährungsberaterin in einer Klinik tätig ist. Mit anderen Eltern teilt sie die Erfahrung, dass in der Ernährungserziehung viel Geduld gefragt ist. Auch ihr widmet sie ein Kapitel. Neben dem Buch hat Gehringhoff auch sogenannte Beikost-Cards zur Praxis der Säuglingsernährung auf den Markt gebracht. Auf 11 Karten sind Ernährungsempfehlungen in Lebensmittelgruppen wie zum Beispiel Obst, Gemüse und Fisch zusammengefasst und um Informationen zu Nährstoffen ergänzt. Eltern können die immer griffbereiten Ernährungskarten entweder zusätzlich oder unabhängig vom Buch nutzen. Beide sind auf der Plattform Etsy erhältlich.

Der Inhalt sei wohltuend und dabei präzise recherchiert, wie Prof. Dr. Joachim Gardemann vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management der FH Münster in dem Vorwort zum Buch schreibt. Der 65-jährige Kinderarzt hat die Publikation inhaltlich begleitet, deren Vorläufer in der von Gardemann betreuten Masterarbeit zu finden ist. Im praktischen Teil der Arbeit hatte Nyara T. Gehringhoff eine Ernährungsbroschüre zur Prävention von Adipositas und Allergien entwickelt.

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