EU-Fischereirat einigt sich in schwierigen Zeiten auf Fangmöglichkeiten für Nordsee und Nordostatlantik

Bundesminister Rainer: Verhandlungsergebnis stärkt die wirtschaftliche Planungssicherung für die deutsche Fischerei

18.12.2025
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Symbolbild

Nach langwierigen Verhandlungen haben sich die EU -Fischereiministerinnen und -minister in der Nacht zum Samstag (12.12.) in Brüssel auf die zulässigen Gesamtfangmengen für 2026 in Nordsee und Nordostatlantik sowie weiteren Gewässern geeinigt. Die für Deutschland wichtigen Bestände waren zuvor bereits Gegenstand der Fischereikonsultationen mit dem Vereinigten Königreich und Norwegen.

Angesichts des zunehmend schlechten Zustandes eines großen Teils der Fischbestände, sind weitreichende Quotenreduzierungen unumgänglich. Zusätzlich haben geopolitische Spannungen die Verhandlungen besonders erschwert. Dennoch konnte Deutschland ein respektables Verhandlungsergebnis erreichen, das in schwierigen Zeiten der deutschen Fischerei Planungsperspektiven eröffnet. Zudem setzte sich Deutschland mit anderen EU -Mitgliedstaaten erfolgreich für die Abwendung einer Umverteilung von Quoten, insbesondere für Makrele, ein.

Dazu sagt der Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Alois Rainer: "Mit dem Verhandlungsergebnis haben wir in sehr schwierigen Zeiten für die deutsche Fischerei wichtige Fangmöglichkeiten gesichert. Unser Ziel in den Verhandlungen war es, Rahmenbedingungen für ein wettbewerbsfähiges Wirtschaften auf Grundlage einer nachhaltigen Bestandsbewirtschaftung weiter möglich zu machen. Es ist gut, dass wir unseren Fischern diese Planungssicherheit geben können. Beim Aal ist die Fortschreibung der geltenden Maßnahmen ein guter und sinnvoller Kompromiss. Um den Erhalt dieses einzigartigen Bestandes zu sichern, müssen wir nun auch andere Ursachen für den schlechten Zustand des Aalbestandes außerhalb der Fischerei in den Blick nehmen – wie etwa die Durchgängigkeit von Flüssen."

Die EU konnte sich mit dem Vereinigten Königreich und Norwegen erfolgreich auf einen neuen Bewirtschaftungsansatz für den Hering in der Nordsee verständigen, der mehrere Jahre lang verhandelt wurde. So sinken zwar den wissenschaftlichen Empfehlungen folgend die Fangmöglichkeiten für 2026 um 29 Prozent. Zugleich wird der für Deutschland besonders wichtige westliche Ostseehering besser geschützt.

Die Fangmöglichkeiten für den unter Druck stehenden Bestand des Kabeljaus sinken um 44 Prozent, mit einer Begrenzung der Fänge in der zentralen und südlichen Nordsee auf 1.500 Tonnen. Deutschland begrüßt, dass zum Schutz und Wiederaufbau des Kabeljaus zugleich erste Schutzmaßnahmen für 2026 beschlossen wurden, die unter anderem saisonale Schließungen der Fischerei in Laich- und Aufzuchtgebieten des Bestandes beinhalten. Dies ist ein wichtiger Fortschritt zum Schutz des Kabeljaus. Den wissenschaftlichen Empfehlungen folgend, sinken auch die Fangmöglichkeiten für Seelachs, Schellfisch und Scholle in der Nordsee, um die Bestandswahrung zu ermöglichen.

Stabilität gibt es für die Schutzmaßnahmen beim Aal – die bereits im laufenden Jahr geltenden Regelungen werden fortgeführt. Das beinhaltet insbesondere eine sechsmonatige Schonzeit, die für die Nordsee durch die jeweiligen Mitgliedstaaten noch festzulegen ist, und das Verbot der Freizeitfischerei auf Aal in den Meeresgewässern. Die Ostsee-Anrainer werden erneut verpflichtet, eine gemeinsame Regelung für das kommende Jahr zu vereinbaren. Gelingt diese Einigung nicht, gilt eine einheitliche Schonzeit vom 15. September 2026 bis 15. März 2027.

Neben den Quoten für die Nordsee und den Nordostatlantik wurden auch Fangmöglichkeiten für das Mittelmeer und das Schwarze Meer vereinbart.

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