Nordzucker AG: Erneut sehr gutes Geschäftsjahr bildet Basis für weiteres Wachstum

Verschuldung komplett abgebaut – Vorbereitungen für 2017 laufen

04.06.2014 - Deutschland

Nordzucker hat im Geschäftsjahr 2013/14 wieder ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaftet und so die Grundlage für Wachstumsoptionen geschaffen. Zugleich wurden die Ziele des langfristig angelegten Programms „Profitabilität plus“ schon vorzeitig erreicht und die Verschuldung des Unternehmens vollständig zurückgeführt. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um den Konzern auf die bereits deutlich spürbaren Veränderungen im Zuge der Marktliberalisierung ab 2017 vorzubereiten.

Nordzucker erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 (Stichtag 28.2.) einen Konzernumsatz von 2,361 Milliarden Euro und liegt damit nur leicht unter dem Vorjahr (Vorjahr: 2,443). Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 299 Millionen Euro (506) und beinhaltet die vollständige Abschreibung auf den Geschäfts-und Firmenwert von Nordic Sugar. Diese Abschreibung wurde vorgenommen, um nach sehr profitablen Jahren und einem EBIT von Nordic Sugar in Höhe von 184 Millionen Euro 2013/14 den zukünftig reduzierten Ertragserwartungen (ZMO Ende 2017) gerecht werden zu können.

Der Konzernjahresüberschuss hat sich mit 209 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (369) zwar verringert, befindet sich aber weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Die Nettoverschuldung des Vorjahres in Höhe von 59,4 Millionen Euro konnte komplett abgebaut werden. Der Finanzmittelbestand überstieg die Finanzverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag um 52,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital stieg auf 1,386 Milliarden Euro (1,291). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 53,7 Prozent im Vorjahr auf 59,3 Prozent bei nahezu gleichgebliebener Bilanzsumme.

„Unsere finanziellen Kennzahlen sind sehr erfreulich. Wir blicken auf drei außergewöhnlich ertragreiche Jahre zurück, die wir genutzt haben, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und solide aufzustellen“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende Hartwig Fuchs.

Der Hauptversammlung am 10. Juli 2014 wird eine Dividende in Höhe von 1,30 Euro je Aktie vorgeschlagen.

Die stabile Umsatzentwicklung basiert vor allem auf Absatzsteigerungen, die niedrigere Preiserlöse für Quoten- und Nichtquotenzucker nahezu ausgleichen konnten. Doch insbesondere die beiden letzten Quartale des abgelaufenen Geschäftsjahrs zeigten schon eine deutliche Preisbewegung nach unten. „Diese sehr guten Jahre sind vorüber. Wir befinden uns jetzt in einer Phase des Übergangs, die für uns herausfordernd sein wird. Ende September 2017 wird es die Zuckermarktordnung in ihrer derzeitigen Form nicht mehr geben, die Einflüsse des volatilen Weltmarkts beeinflussen schon jetzt deutlich stärker den EU-Zuckermarkt. Das ist für uns Ansporn, unsere Marktchancen noch konsequenter zu verfolgen, auf Nachhaltigkeit und Transparenz in der gesamten Erzeugungskette zu setzen und die Weiterentwicklung des Unternehmens auch international mit Nachdruck voranzutreiben“, betont Fuchs. Dabei setzt das Unternehmen weiterhin auf den Zuckerrübenanbau in den drei Konzernregionen: „Unser Rübenanbau hat Zukunft, denn Zucker hat Zukunft. Deshalb setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit unseren Landwirten vor Ort.“

Konzernregionen bedeutend für Umsatz

Alle Regionen des Konzerns trugen auf konstantem Niveau zum Ergebnis bei. Wie im Vorjahr wurden 44 Prozent des Umsatzes in der Region Zentraleuropa erwirtschaftet, 40 Prozent entfielen auf die Region Nordeuropa und 16 Prozent auf die Region Osteuropa. „Wir sind ein europäisches Unternehmen, das in der Region lokal verankert ist, lokal produziert und regional vermarktet. Das bringt nachhaltig Wertschöpfung auch in strukturschwache Gebiete“, so Fuchs. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind mehr als 79 Millionen Euro vor allem in die Zukunftsfähigkeit der Werke investiert worden. Dabei standen vor allem gezielte Maßnahmen zur Markt- und Kundenorientierung, zur Energieeffizienz und zum Umweltschutz im Vordergrund ebenso wie Erweiterungen der Silokapazität.

Ausblick
Stagnierender Zuckerkonsum sowie das Wettbewerbsrecht in Europa sind limitierende Faktoren für weiteres Wachstum. Daher sieht Nordzucker einen Schwerpunkt in der Internationalisierung des Konzerns über die Grenzen Europas hinaus. Nordzucker hat insbesondere die Wachstumsregionen der Sub-Sahara-Zone in Afrika, aber auch Asien im Blick.

Gleichzeitig erwartet das Unternehmen wegen niedrigerer Weltmarktpreise und hoher Zuckerbestände in der EU einen zunehmenden Wettbewerbsdruck. Für das nächste Geschäftsjahr geht Nordzucker von deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis aus.

„Wir setzen vor allem auf unsere Stärken: Rübenanbau in wettbewerbsfähigen Regionen, erfolgreiche Kundenbeziehungen, engagierte Mitarbeiter und Aktionäre, die den Kurs des Unternehmens stützen“, resümiert Fuchs.

Hintergrund
Der Nordzucker Konzern mit Hauptsitz in Braunschweig ist Europas zweitgrößter Zuckerhersteller und produziert darüber hinaus Bioethanol sowie Futtermittel aus Zuckerrüben. Europaweit bilden 18 Produktions- und Raffinationsstätten technisch, logistisch und geographisch ein Fundament für den weiteren Erfolgskurs. Etwa 3.300 Mitarbeiter engagieren sich konzernweit für exzellente Produkte und Services.

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