Weinbauverbände zeigen Unverständnis über den Beschluss der CDU/CSU-Arbeitsgruppe zur Ausweitung der Rebfläche um 0,5 %

29.06.2015 - Deutschland

Die Präsidenten der rheinland-pfälzischen Weinbauverbände zeigen sich überrascht und enttäuscht über den jüngsten Beschluss der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die maximale Ausweitung der Rebfläche nun doch auf 0,5 % pro Jahr anzuheben. Bei einer Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände Rheinland-Pfalz am 11. Juni 2015 wurde dieser Beschluss von allen Mitgliedern kritisiert.

Massiv verärgert zeigten sich die Präsidenten der Weinbauverbände auch über die Tatsache, dass sich der Ausschuss über eine Einigung der Koalitionsparteien hinwegsetzt. Darin war noch eine Ausweitung von 0,3 % festgelegt worden, was auch der Empfehlung und Beschlusslage des Deutschen Weinbauverbandes entspricht. Diese Vereinbarung wäre ein tragfähiger Kompromiss gewesen, obwohl man in der Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände Rheinland-Pfalz die Ausweitung ursprünglich auf nur 0,1 % begrenzen wollte.

Die Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände Rheinland-Pfalz warnte noch einmal vor einer zu großen Ausweitung der Rebfläche zum Start des neuen Autorisierungssystems, auch vor dem Hintergrund der 3.000 ha ruhenden Pflanzrechte, die in zusätzliche Autorisierungen umgewandelt werden können. Eine sensible Marktöffnung sei deshalb angebracht. Eine spätere, höhere Ausweitung sei nach der Bewertung von ersten Erfahrungen ja nie ausgeschlossen worden.

Warum die CDU/CSU-Arbeitsgruppe auf Bundesebene die sachlichen, gut begründeten Hinweise und die damit verbundene Forderungen von Experten und Fachpolitikern in den eigenen Reihen, aus Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände Rheinland-Pfalz und dem Deutschen Weinbauverband nicht berücksichtigt hat, sei nicht nachvollziehbar. Viele vergessen zu schnell die unruhigen Zeiten am deutschen Weinmarkt und ließen sich durch den Erfolg der letzten Jahre blenden. Dieser dürfe aber auf gar keinen Fall gefährdet werden. Die Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände Rheinland-Pfalz werde weiterhin für einen Kompromiss von 0,3 % im Sinne der deutschen Weinwirtschaft werben, so die rheinland-pfälzischen Weinbaupräsidenten abschließend.

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