Mineralbrunnen fordern Schutz vor Fracking

03.05.2013 - Deutschland

Die deutschen Mineralbrunnen fordern einen gesetzli- chen Schutz von Mineralquellen und ihren Wassereinzugsgebieten vor den Gefahren des Fracking. „Die gegenwärtig diskutierten Entwürfe der Koaliti- on sind für uns nicht akzeptabel,“ sagt Stefan Seip, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM). Die Entwürfe sehen zwar ein Fracking-Verbot in Wasserschutz- und Heilquellengebieten vor. „Das ist aber ohnehin selbstverständlich und war nach der bisherigen Gesetzeslage auch schon so. Die besonderen Gefahren für Mineralbrunnen werden bis- her ignoriert“, erklärt Seip.

Natürliches Mineralwasser, das als einziges Lebensmittel in Deutschland einer amtlichen Anerkennung bedarf, muss von ursprünglicher Reinheit sein. Das Eindringen bereits geringster Mengen toxischer Fracking-Fluide in ein Mineralwasservorkommen wird dazu führen, dass das Mineralwasser diese amtliche Anerkennung verliert. Anders als bei Trinkwasser ist eine Aufbereitung zur Entfernung von Schadstoffen bei natürlichem Mineralwas- ser nicht zulässig. Das Fracking kann so zu einer existenzbedrohenden Ge- fahr für Mineralbrunnenunternehmen werden.

Nach einer aktuellen Umfrage des VDM werden von 500 erfassten Mineral- quellen 457 Quellen weder durch die bestehende Gesetzeslage noch durch die derzeitigen Entwürfe geschützt (siehe Grafik). „Es ist dringend erforder- lich, anerkannte Mineralquellen in den spezifischen Schutzbereich der Fra- cking-Regelung einzubeziehen. Wir fordern die Bundesregierung auf, beim Thema Fracking die richtigen Prioritäten zu setzen und sich nicht von inter- nationalen Konzernen unter Druck setzen zu lassen,“ fasst Seip die VDM- Position zusammen. 

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