Recht auf Nahrung: Uni Hohenheim unterstützt neuen Agrar-Master für Sierra Leone

27.10.2017 - Deutschland

Forscher und Food Security Center der Uni Hohenheim konzipieren Inhalte für Ernährungs-Master der Njala University / Deutscher Akademischer Austauschdienst fördert das Projekt mit knapp 200.000 Euro

10 Jahre Bürgerkrieg und eine verheerende Ebola-Epidemie haben im westafrikanischen Sierra Leone die Arbeit an Universitäten wie der landwirtschaftlich geprägten Njala University zum Erliegen gebracht. Nach der Wiedereröffnung der Schulen und Universitäten in dem Entwicklungsland gilt es nun, das dortige Hochschulsystem wieder auf- und weiter auszubauen. Die Universität Hohenheim in Stuttgart trägt dazu mit der Entwicklung eines Moduls für einen Masterstudiengang „Internationale Ernährungssicherung und Recht auf Nahrung“ bei. Neben lokalen Behörden unterstützen unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Projekt vor Ort.

rotz wertvoller Rohstoffe wie Eisenerz, Gold und Bauxit gehört Sierra Leone zu den ärmsten Ländern der Welt. Zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig, überwiegend in kleinbäuerlichen Betrieben. Die Ernährungslage ist unsicher, ausreichende Ernährung für viele Menschen nicht garantiert.

Landwirtschaftliche und ernährungswissenschaftliche Ausbildungsmöglichkeiten und Expertise sind deshalb dringend gefragt und werden von Universitäten wie der staatlichen Njala University vermittelt. Der Wiederaufbau der Universitäten nach einem Jahrzehnte andauernden Bürgerkrieg wurde jedoch durch den schweren Ausbruch des Ebolavirus in den Jahren 2014 bis 2016 erneut unterbrochen.

Nach dem Wiederaufbau des teilweise zerstörten Campus unterstützt das Food Security Center der Universität Hohenheim nun die Njala University beim Aufbau eines neuen Masterstudienganges zur Ernährungssicherung, der an einen bestehenden Bachelorstudiengang anknüpft. Bis 2020 wollen die beiden Universitäten gemeinsam Studieninhalte für einen Masterstudiengang „Internationale Ernährungssicherung und Recht auf Nahrung“ (NutritionSec) entwickeln.

Geplant ist außerdem ein intensiver Austausch an Wissenschaftlern und Studierenden. Auch Partner aus weiteren westafrikanischen Ländern wie zum Beispiel Ghana sollen langfristig in das Projekt einbezogen werden.

Universität Hohenheim: Partner mit nachgewiesener Agrar-Kompetenz

Die Universität Hohenheim bringt bei dem Projekt ihre langjährige Expertise im Bereich Landwirtschaft und Ernährungssicherung ein. Mehrere internationale Rankings stufen die Universität in den Agrarwissenschaften als bundesweite Nr. 1 und weltweit führend ein.

Mit dem Hans-Ruthenberg-Zentrum für Tropische Agrarwissenschaften bündelt die Universität Hohenheim außerdem das größte Zentrum dieser Art in Deutschland. 10 Professoren und über 100 Wissenschaftler forschen und lehren mit Tropenbezug in den Bereichen Agrarökologie, Nutzpflanzen- und Nutztierwissenschaften, Agrartechnik sowie Agrarökonomie und Sozialwissenschaften.

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