Burger King schluckt kanadische Kaffeekette

28.08.2014 - USA

Nun ist es offiziell: Burger King schluckt für mehr als 11 Milliarden Dollar die kanadische Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons - und kann seinen Firmensitz damit ins steuergünstigere Nachbarland verlagern. Die Unternehmen sollen aber als separate Marken mit eigenständigem Management weitergeführt werden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Dienstag. Nach entsprechenden Medienberichten hatten die Konzerne bereits am Sonntag Verhandlungen bestätigt. Milliardär und Starinvestor Warren Buffett finanziert den Deal mit.

Zusammen bringen es Burger King und Tim Hortons nach eigenen Angaben auf 18 000 Restaurants in 100 Ländern. Mit einem Jahrsumsatz von etwa 23 Milliarden Dollar werde man die Nummer Drei im globalen Fast-Food-Markt stellen. Die Fusion braucht aber noch die Zustimmung der kanadischen Regierung. Die Konzerne müssen Gründe liefern, warum der Zusammenschluss im nationalen Interesse ist.

Auch Warren Buffet mischt mit
Burger Kings Hauptaktionär 3G, eine Private-Equity-Gesellschaft, wird mit 51 Prozent Mehrheitseigner des neuen Gemeinschaftskonzerns. Starinvestor Warren Buffett hat inzwischen bestätigt, einen wichtigen Part als Finanzier zu spielen. Seine Holding Berkshire Hathaway werde sich mit 25 Prozent beteiligen, hatte es am Montagabend bereits im "Wall Street Journal" geheißen.

Den bisherigen Investoren der kanadischen Kette wird die Übernahme mit üppigen Aufschlägen auf den durchschnittliche Aktienkurs der letzten 30 Tage versüßt: Insgesamt soll der Deal ein Volumen von etwa 11,4 Milliarden Dollar haben. Zuletzt brachte Tim Hortons es auf einen Marktwert von etwa 10 Milliarden Dollar. Burger Kings Aktie notierte kurz nach Börsenstart in New York 2 Prozent höher. Zu Wochenbeginn war sie bereits um fast 20 Prozent gestiegen. Tim Hortons legten um knapp 10 Prozent zu, nach knapp 19 Prozent am Vortag.

Burger-King-Chef wird CEO
Burger-King-Chef Daniel Schwartz wird das fusionierte Unternehmen als CEO operativ führen. Der 3G-Manager Alex Behring wird als VErwaltungsratsvorsitzender agieren, sein Vize wird der bisherige Chef von Tim Hortons, Marc Caira. "Wir haben großen Respekt für das Team von Tim Hortons und freuen uns, zusammen das volle Potenzial dieser beiden außergewöhnlichen Firmen zu realisieren", sagte Behring laut Pressemitteilung.

Die Geschäftsmodelle der beiden Konzerne gingen zuletzt auseinander. Tim Hortons baute in seinen 4500 Filialen das Angebot aus. So konnten die Kanadier im ersten Halbjahr Gewinn und Umsatz im umkämpften Markt steigern. Dagegen läuft bei Burger King ein hartes Sparprogramm. Die Burger-Kette dünnt ihr Angebot aus. Das drückt auf den Umsatz, senkt aber die Kosten und treibt so den Gewinn an.

Steuerspamodell
Politisch ist die Übernahme brisant, denn vor allem steuerliche Aspekte gelten als Beweggründe. Um den höheren Belastungen durch den Fiskus in den USA zu entgehen, dürfte Burger King gemeinsam mit Tim Hortons unter ein Konzerndach mit Sitz in Kanada schlüpfen. Die Unternehmenssteuerquote liegt dort laut Daten der Wirtschaftsberatung KPMG bei 26,5 Prozent, in den USA sind es etwa 40 Prozent.

Zugleich machen es US-Gesetze Konzernen bislang relativ leicht, den hohen Unternehmenssteuern aus dem Weg zu gehen. Die Verlagerung des Hauptsitzes ins Ausland ist etwa gestattet, wenn bei einem Zusammenschluss mindestens 20 Prozent der Anteile an dem fusionierten Unternehmen an die ausländischen Aktionäre übergehen./hbr/DP/he (dpa)

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