Berentzen-Gruppe senkt Ergebnisprognose

18.09.2017 - Deutschland
  • Erwartungen zu Konzern-EBIT und Konzern-EBITDA leicht nach unten korrigiert, Umsatzprognose bleibt bestehen

  • Alkoholfreie Getränke: Rohertragsentwicklung positiv, aber unterhalb der Erwartungen

  • Frischsaftsysteme: Druck auf Rohertrag bei Orangengeschäft wegen Marktverknappung; angestrebter Maschinenabsatz nicht zu erreichen

  • Weiterhin positive Entwicklung im Spirituosengeschäft und bei Mio Mio

  • Die im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notierte Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft (ISIN: DE0005201602) aktualisiert die für das Jahr 2017 prognostizierten Ergebniskennzahlen. Ursache dafür sind im Wesentlichen voraussichtlich geringere Roherträge als ursprünglich erwartet in den Geschäftsbereichen Alkoholfreie Getränke und Frischsaftsysteme.

    Die Berentzen-Gruppe prognostiziert für das Geschäftsjahr 2017 nunmehr ein Konzernbetriebsergebnis (Konzern-EBIT) von 9,1 bis 10,1 Mio. Euro (bislang: 11,2 bis 12,4 Mio. Euro) und ein Konzernbetriebsergebnis vor Abschreibungen (Konzern-EBITDA) von 16,0 bis 17,7 Mio. Euro (bislang: 17,8 bis 19,7 Mio. Euro). Die Prognose der Konzernumsatzerlöse bleibt hingegen unverändert (zwischen 170,4 und 179,2 Mio. Euro).

    „Die Berentzen-Gruppe wird auch im Jahr 2017 von solider Profitabilität sein – allerdings nicht in dem erwarteten Ausmaß“, so Vorstand Oliver Schwegmann. Die getroffenen Anpassungen resultierten aus einer Reihe von einzelnen, jeweils spezifischen Einflussfaktoren in den beiden Segmenten Frischsaftsysteme und Alkoholfreie Getränke.

    Bereits im Halbjahresfinanzbericht des Konzerns im vergangenen August war das Segmentergebnis für Frischsaftsysteme nach unten korrigiert worden. „Leider halten die Ernteausfälle bei Orangen weiterhin an. In Südafrika ist nun mit Ernteverlusten von bis zu 50 Prozent zu rechnen“, so Schwegmann. Folge dieser Marktverknappung seien erhebliche Steigerungen der Einkaufspreise und Aufwendungen für Qualitätssicherung, so dass die Gewinnmargen deutlich zurückgingen. „Unsere Infrastruktur war für solche witterungsbedingte Ernteausfälle nicht ausreichend vorbereitet. Hieran werden wir nun konsequent arbeiten, um zukünftig besser gewappnet zu sein“, erklärt Schwegmann. Zudem könne die ursprünglich angenommene Wachstumsrate beim Absatz von Fruchtsaftpressen nicht erreicht werden. Neben den schon zuvor benannten Schwierigkeiten in den USA werden auch die Märkte in den Hauptabsatzländern Deutschland und Österreich hinter den sehr ambitionierten Erwartungen zurückbleiben. In Kombination führe dies dazu, dass mit einem Segmentergebnis am unteren Ende der im Halbjahresfinanzbericht prognostizierten Bandbreite zu rechnen sei.

    Im Segment Alkoholfreie Getränke entwickele sich die Rohertragslage zwar besser als im Vorjahr, aber dennoch schwächer als prognostiziert. Einer der Hauptgründe seien die witterungsmäßig schwachen Sommermonate gewesen. „Nach einem aktuell unbefriedigenden Verlauf müssen wir davon ausgehen, dass die Rohertragssteigerungen, die wir für das Geschäftsjahr 2017 erwartet hatten, so nicht mehr erreicht werden können“, erklärt Schwegmann. Zudem entwickele sich das Konzessionsgeschäft mit der Marke Sinalco nicht wie vorgesehen. Vor allem der Absatz von ertragreichen Großgebinden für die Gastronomie bleibe weit hinter den Erwartungen zurück.

    Auch im Auslandsgeschäft mit Markenspirituosen könne das ursprüngliche Ziel voraussichtlich nicht erreicht werden. Dies liege vor allem am Geschäft in der Türkei. Positiv zeige sich hingegen das Spirituosengeschäft im Inland sowie die alkoholfreie Getränkelinie Mio Mio. „Bei den Spirituosen punkten wir sowohl mit unseren Dachmarken Berentzen und Puschkin als auch mit den Handels- und Zweitmarken. Und die Zahlen von Mio Mio gehen weiter steil nach oben“, erklärt Schwegmann. Nun gelte es, einige Weichen proaktiv neu zu stellen und zukunftsorientiert zu agieren, um den aufgetretenen Herausforderungen zu begegnen. „Wir werden beispielsweise die Supply-Chain-Effizienz deutlich erhöhen, unser Produktportfolio straffen und von margenschwachen Produkten bereinigen sowie die Marketing- und Vertriebsaktivitäten unserer Segmente Frischsaftsysteme und Alkoholfreie Getränke neu aufstellen“, präsentiert Schwegmann erste Schritte eines neuen Gesamtkonzepts, das man derzeit noch final erarbeite. „Wir sind von der positiven Wirkung dieser Maßnahmen überzeugt. Daher blicken wir optimistisch nach vorne“, so Schwegmann abschließend.

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