"Taste against Food Waste” mit natürlichen Protein Shakes

Gründer im Interview: wood & field GmbH

06.02.2019 - Schweiz

Das Startup wood & field von Doris Erne und Janice Spiess ist ihre Antwort auf die steigende Nachfrage nach natürlichen und regionalen Produkten. Sie nutzen Nebenströme aus der Lebensmittelproduktion und andere nachhaltige Quellen als Rohstoffe und entwickeln daraus genussvolle, hochwertige Produkte, die auch praktisch für den Alltag sind. Im Interview erzählen sie yumda, wie ihr erstes Produkt, der «jomo shake», den Weg auf den Markt gefunden hat.

wood & field GmbH

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Wie seid ihr auf die Idee gekommen, aus Schweizer Molke euren «jomo shake» zu entwickeln?

Uns verbindet die Leidenschaft für gutes Essen und High-Intensity Sportarten. Aus dieser Ecke angetrieben wurde auch der Wunsch von uns, ein natürliches und genussvolles Proteingetränk zu entwickeln. Auf dem Markt fand wir keines, das unseren Ansprüchen genügte – und gleichzeitig fanden wir heraus, dass nicht nur bei uns Bedarf nach mehr Natürlichkeit und Genuss bei proteinreichen Produkten vorhanden war. So entwickelten wir eine eigene Rezeptur und suchten nach einer Möglichkeit, sie auf den Markt zu bringen. Auf dieser Suche bereicherte ein weiteres Element die Idee. Das Thema Food Waste poppte bei Nachforschungen nach einer nachhaltigen Proteinquelle auf. Wie kann es sein, dass Millionen von Kilogramm Molke in der Schweiz einfach verschwendet werden, obwohl sehr wertvolles Protein enthalten ist? Darf nicht sein, fanden wir und die Idee einer Rezeptur, welche Schweizer Molke und Molkenproteine als Basis nutzt, war geboren.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Von der initialen Idee bis zum Start im Markt hat es rund eineinhalb Jahre gedauert. Herausforderungen waren vor allem die genaue Definition der Zielgruppe, die Stärken des Shakes einfach und klar zu kommunizieren und dann in der Rezepturentwicklung das Thema Zucker. Letzteres hat uns sehr beschäftigt, wollten wir doch im Genuss keine Kompromisse eingehen, ein gesundes Produkt bieten und gleichzeitig natürlich bleiben. Künstliche Süssstoffe kommen nicht in Frage, süssende Lebensmittel oder gar zuckerfrei wurden geschmacklich von den Konsumentinnen und Konsumenten mehrheitlich nicht akzeptiert. So entschieden wir uns für Rohrzucker, doch mit einer deutlich niedrigeren Dosierung: etwa der Hälfte des üblichen Zuckergehalts in Milch- oder Joghurtgetränken. Eine Enttäuschung war auch, dass wir in Pitching-Events und bei Bewerbungen für Förderprogramme etc. oft nicht ernst genommen wurden. So beschlossen wir, die Sache in die eigene Hand zu nehmen und finanzierten uns vorwiegend selbst – mit der grossartigen Unterstützung von 100 Boostern bei einem Crowdfunding und von unserem Produktionspartner, dem Liechtensteiner Milchhof in Schaan, der von Anfang an uns und unsere Idee geglaubt hat.

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Gut! Die jomo shakes sind seit einem Monat auf dem Markt erhältlich. Bei Verkostungen konnten wir 1:1 erleben, wie die Konsumentinnen und Konsumenten auf unsere Produkte reagieren. Dieses direkte, ehrliche Feedback ist sehr wertvoll! Geschmacklich scheinen wir ins Schwarze getroffen zu haben, die Optik kommt auch sehr gut an. Aber natürlich gibt es noch Verbesserungs- und vor allem noch Wachstumspotenzial.

Habt Ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten habt ihr zu meistern?

Ja, wir haben ihn uns hart umkämpft vorgestellt und so ist er auch. Wir haben ja bereits langjährige Erfahrung in der Lebensmittelindustrie und gingen darum nicht naiv an die Gründung heran. Eine Besonderheit bei uns ist, dass unsere Shakes natürliche Frischprodukte sind und deshalb gekühlt gelagert und transportiert werden müssen. Wie wir die Logistik und Vertrieb aktuell gelöst haben, ist noch nicht zufriedenstellend. Da müssen wir noch eine bessere Lösung finden

Würdet ihr es wieder tun?

Auf jeden Fall. Auch wenn noch nicht absehbar ist, ob wir wirklich langfristig Erfolg haben werden. Der Weg bis hierhin war streng, aber auch eine bereichernde Erfahrung. In sehr kurzer Zeit haben wir wahnsinnig viel gelernt und erreicht und die Arbeit bereitet uns riesige Freude.

Was gebt ihr neuen Start-uplern mit auf den Weg?

Wagt es! Geniesst die Erfolge, lasst euch nicht durch Misserfolge entmutigen. Der Weg ist ein Auf und Ab, doch wenn es tendenziell nach oben geht: bleibt dran!

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