Zucker-Drinks verursachen 184.000 Tote pro Jahr
Lateinamerika und Karibik sind Spitzenreiter in der Negativ-Statistik
Langzeitstudien notwendig
"Die Angewohnheit, täglich ein mit Zucker gesüßtes Getränk zu sich zu nehmen, kann das Risiko einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung deutlich erhöhen", erklärt Studienautor Jiantao Ma von der Friedman School. Derartige Drinks seien eine der Hauptnahrungsquellen für Fruktose, jener Zuckerart, die dafür bekannt ist, die Gefahr von sogenannter NAFLD (nonalcoholic fatty liver disease) zu verstärken. Der Grund hierfür liegt in der spezifischen Art und Weise, wie dieser Stoff im menschlichen Körper verarbeitet wird.
"Bislang gibt es nur sehr wenige Untersuchungen, die auf den Zusammenhang von zuckerhaltigen Getränken und NAFLD eingehen", betont Ma. Dem Forscher zufolge sind allerdings noch genaue Langzeitstudien nötig, um die längerfristigen Folgen auf die Entwicklung dieser Krankheit zu belegen. "Diese Studien sind notwendig, um Veränderungen im Getränkekonsum über einen längeren Zeitraum zu erfassen", ergänzt Co-Autorin Nicola McKeown. Doch auch wenn es noch viel zu erforschen gibt, steht bereits eines fest: "Zuckerhaltige Drinks enthalten leere Kalorien. Die Menschen sollten daher besonders gut aufpassen, wie viel sie davon trinken", so McKeown.
50 Länder der Welt betroffen
Ausgangsbasis für die Studienergebnisse ist das komplexe statistische Datenmaterial zu den länderspezifischen Nahrungsgewohnheiten und Todesursachen in mehr als 50 verschiedenen Staaten der Welt. Als "zuckerhaltig" wurden dabei Getränke definiert, die sowohl mit Rohr- oder Rübenzucker als auch mit High-Fructose-Kornsirup aufgesüßt werden. "Unter den 20 Ländern, in denen aufgrund von übermäßigem Zuckerkonsum in Getränkeform am meisten Menschen ihr Leben lassen, finden sich acht aus Lateinamerika und der Karibik", betonen die Foscher.
Spitzenreiter ist Mexiko, wo mehr als zehn Prozent der Bevölkerung an Diabetes leiden. Dort sollen laut der Studie geschätzte 30 Prozent der Todesfälle von Personen unter 45 Jahren auf zuckerhaltige Getränke zurückzuführen sein. Dem gegenüber stehen Länder wie Japan, wo beispielsweise ungezuckerte Tees traditionell sehr beliebt sind. "Dort sind entsprechend verursachte Todesfälle völlig zu vernachlässigen", heißt es in den Untersuchungsresultaten.
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