Nur 10 Cent extra für das Kilo Mangos sichern Lohn zum Leben
Wenn wir uns jetzt nicht für existenzsichernde Löhne in den Entwicklungsländern einsetzen, wird das Wohlstandsgefälle weiter zunehmen
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Viele Wissenschaftler forschen zu existenzsichernden Löhnen; ihre Arbeit kommt in der wirtschaftlichen Realität aber so gut wie nie an. Warum das so ist, erklärt Volkert Engelsman, CEO von Eosta: „Unternehmer, die einen höheren als den marktüblichen Lohn zahlen, sind in unserem gegenwärtigen Wirtschaftssystem nicht konkurrenzfähig. Unsere Ökonomie ist so strukturiert, dass die Auslagerung von Kosten belohnt wird, während soziale und ökologische Nachhaltigkeit von Wirtschaftsprüfern und damit vom Finanzmarkt abgestraft wird.“
Engelsman ergänzt: „Um genau das zu ändern, haben wir 2017 unsere Kampagne „The True Cost of Food - Was unser Essen wirklich kostet“ ins Leben gerufen. Fairness, Sorgfalt, Ökologie und Gesundheit sind die Leitprinzipien der biologischen Landwirtschaft. Mit unserem unternehmerischen Handeln wollen wir unsere Mitwelt positiv beeinflussen. Indem wir das Lohngefälle zwischen tatsächlich gezahlten und existenzsichernden Löhnen berechnet haben, ermöglichen wir es unseren Handelspartnern und Endkunden, eine bewusste Wahl und Kaufentscheidung zu treffen“.
Eosta-Qualitätsmanager Gert-Jan Lieffering, der das Projekt in Burkina Faso betreut, erläutert die nächsten Schritte: „Mangos sind das erste Produkt, für das wir die Lohnlücke berechnet haben. Ab dem 14. Mai 2020 werden wir unseren Kunden die Möglichkeit anbieten, Mangos inklusive eines Aufschlags von 10 Cent pro Kilo für existenzsichernde Löhne zu kaufen. Am Ende der Saison wird die gesammelte Prämie an den Erzeuger Fruiteq ausgezahlt und dort für Maßnahmen verwendet, die eine strukturelle Lohnerhöhung für die Mitarbeiter erzielen. Anschließend führen wir das gleiche Projekt für einen unserer Ananas-Erzeuger in Südamerika durch.“
Warum ein Lohn zum Leben für eine nachhaltige Zukunft von großer Bedeutung ist, erklärt Volkert Engelsman so: „Wenn wir uns jetzt nicht für existenzsichernde Löhne in den Entwicklungsländern einsetzen, wird das Wohlstandsgefälle weiter zunehmen. Durch Migrationswellen oder soziale Unruhen werden diese Kosten langfristig unweigerlich auf uns zurückfallen – denn wir leben in einem globalen Dorf. Bislang wurde das soziale Kapital im True Cost Accounting weitgehend ignoriert. Existenzsichernde Löhne können uns helfen, die Auswirkungen unseres Handels zu überwachen, zu verwalten, zu vermarkten und zu monetarisieren“.
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