Erst die Arbeit, dann die Abkühlung: Für ein 1,70 Euro teures Speiseeis müssen die Deutschen im Schnitt 4 Minuten und 57 Sekunden lang arbeiten. Das ergaben Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Um sich ein 2,50 Euro teures, industriell gefertigtes Eis leisten zu können, müssen die Menschen dieses Jahr demnach sogar 7 Minuten und 17 Sekunden auf der Arbeit verbringen.
«Im Vergleich zu anderen Produkten bleibt der Eispreis recht stabil», teilt das IW mit. Das Statistische Bundesamt gibt an diesem Mittwoch (8.00 Uhr) in Wiesbaden Details zur Entwicklung der Verbraucherpreise im Juli bekannt. Nach vorläufigen Daten lag die Jahresteuerungsrate im Juli bei 7,5 Prozent. Im Juni waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 7,6 Prozent gestiegen und im Mai um 7,9 Prozent. Preissprünge bei Energie infolge des Ukraine-Krieges und steigende Lebensmittelpreise heizen die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft seit geraumer Zeit an.
Das IW hat auf Grundlage der Teuerung und der Verdienstentwicklung Berechnungen angestellt, inwieweit sich der Arbeitsaufwand der Menschen im Laufe der Jahre verändert, um sich bestimmte Dienstleistungen und Waren leisten zu können. Am Beispiel der Speiseeissorten, bei denen die Preise zum Teil seit zwei Jahren nicht mehr gestiegen seien, gelte laut IW: «Das Eis am Stiel trotzt der Inflation - es gibt sogar mehr für die gleiche Arbeitszeit.» (dpa)
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