EI-nfach genial
Studentinnen erfinden essbare Verpackung aus alten Eierschalen
computer generated picture
Universität Hohenheim/Oliver Reuther
Der Name ist Programm: Eierschalen und Cutting EDGE-Research
In ihrem Studienmodul findet Obeidat vier Mitstreiterinnen, die sich von der Idee anstecken lassen. Als Team EDGGY treten Alena Fries, Bahar Abrishamchi, Paulina Welzenbach, Cora Schmetzer und Lina Obeidat bei der EIT Food Solutions: Reuse2Repack Challenge an. Bei dem Wettbewerb geht es darum, eine biobasierte Verpackungslösung aus Lebensmittelabfällen zu entwickeln.
Ihre Idee und ihr Anspruch spiegeln sich auch in ihrem Produktnamen wieder: Cutting EDGE-Research und die Verwendung von EGGs.
Von Erfolgen und Rückschlägen: Forschung erleben – und erfolgreich sein
Bis zum Erfolg sollten jedoch noch 9 Monate vergehen. „Vor den ersten Experimenten haben wir erst einmal umfangreich Fachliteratur gepaukt“, erinnert sich Alena Fries „Das Ganze war definitiv kein linearer Prozess. Im Labor haben wir unsere Herangehensweise immer wieder überprüft, die Methoden angepasst und die Ergebnisse analysiert. Bspw. haben wir einmal mit Stärke experimentiert, das aber wieder verworfen: Die Verpackung ist einfach viel zu hart geworden.“
Oder den Trockenprozess untersucht: „Wann ist es zu nass, wann zu trocken? So haben wir ständig an den Rädchen gedreht und jeden Prototyp auf Stärken und Schwächen untersucht – bis wir schließlich das beste Ergebnis erzielt haben.“
Und das ist genial simpel: „Unsere Verpackungen bestehen aus einer einfachen Mischung aus pflanzlichem Eiweiß, Eierschalen und strukturgebenden Weichmachern wie Wasser“, erklärt Bahar Abrishamchi. „Nichts Ausgefallenes oder Kompliziertes – aber es funktioniert.“
Von der Challenge zum eigenen StartUp?
„Die Herstellung dieses Verpackungsmaterials war eine ebenso bereichernde wie herausfordernde Reise“, erinnert sich Cora Schmelzer. „Die Resuse2Repack Challenge hat es uns ermöglicht, einen Forschungskreislauf zu durchleben und gleichzeitig unsere eigenen unternehmerischen Fähigkeiten zu erwerben, die in vielen verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden können.“
Die Challenge ist nun vorbei, EDGGY hat den Preis für die innovativste Idee gewonnen und sich bereits im November in Rom dafür ehren lassen. Sind das Produkt und das Team damit zu Ende? Nein, sagen alle fünf. Und Paulina Welzenbach fügt hinzu: „Unser Produkt kann und muss noch verbessert werden, und das wollen wir auch weiterverfolgen, vielleicht sogar unser eigenes StartUp gründen.“
Trotzdem sind sie schon jetzt stolz, dass „wir von EDGGY eine Idee entwickelt haben, die den Plastikmüll reduzieren kann. Und wir sind gespannt, was die Zukunft für uns auch weiterhin bereithält.“