Krug-Bräu investiert in neue Abfüllanlage

Krones AG liefert modernstes Equipment

13.11.2013 - Deutschland

Neutraubling - Die im nordbayerischen Raum weitbekannte Brauerei Krug (Krug-Bräu) aus Breitenlesau hat kräftig in die Zukunft investiert und diese Tage eine komplett neue Abfüllerei eingeweiht. Die Investition bewegt sich im Millionenbereich. Bei der Abfüllanalge setzt Krug-Bräu auf Technologie aus dem Hause Krones, dem Weltmarktführer in der Getränkeabfüll- und Verpackungstechnik.

300 Hektoliter waren es zu Beginn, vor zehn Jahren lag der Ausstoß schon bei rund 18.000 Hektoliter und bis heute ist er auf fast 40.000 Hektoliter angestiegen. Das Bier von Krug-Bräu schmeckt gut. So gut, dass Krug-Bräu im oberfränkischen Breitenlesau mit der Abfüllung gar nicht mehr nachkam. Abhilfe für dieses „Problem“ hat jetzt eine neue Abfüllanlage von der Krones AG und deren Tochter Kosme geschaffen. Auf nur 240 Quadratmetern, also auf engstem Raum, wurden eine Flaschenreinigungsmaschine, ein Leerflascheninspektor, ein Füller mit Verschließer, eine Etikettiermaschine, Packmaschinen, Kastenwascher, Flaschen-, Gebinde- und Palettentransporteure sowie ein Palettenbe- und -entladeroboter installiert.

Konrad Krug füllt erstmals Bier in Flaschen

Der Ur-Ur-Großvater von Konrad „Conny“ Krug hatte das landwirtschaftliche Anwesen 1820 erworben und mit dem Bierbrauen 1834 begonnen. Konrad Krug hat vor 40 Jahren als 20-jähriger die Brauerei von seiner Mutter übernommen. 300 Hektoliter Bier hat er damals nach seiner Brauerlehre im Jahr gebraut. Er war der erste in der Familie, der das Bier in Flaschen füllte. „Ich habe auf einfachste Weise begonnen, Flaschen zusammen gesammelt, mit der Wurzelbürste gereinigt, eingeweicht, mit dem Schubkarren in die Gaststätte gefahren, am Bier-Hahn einzeln abgefüllt, einen Aufkleber draufgeklebt, ‚Lager‘ drauf geschrieben“, erinnert er sich. „Das war mein Stand der Technik im Jahr 1970 und heute habe ich eine Abfüllanlage von Krones, dem Weltmarktführer in der Getränkeabfüll- und Verpackungstechnik“, sagt er, nicht ganz ohne Stolz.

Bierabsatz wächst - Veränderungen in der Abfülltechnologie notwendig

Weil der Ausstoß sich in den letzten zehn Jahren fast mehr als verdoppelte, wurde es Zeit für eine neue Flaschenabfüllanlage. „Die alte Anlage hatte immer wieder Aussetzer“, sagt Konrad Krug. „Die Entscheidung für die neue Füllerei fiel innerhalb kürzester Zeit. Erst hatte ich ein Angebot von einem Ingenieurbüro mit vielen verschiedenen Einzelmaschinen. Dann bot mir Krones nach dem Besuch eines Außendienstmitarbeiters eine Komplettanlage an. Für die Verhandlungen trafen wir uns lediglich zwei Mal. Das Anlagenlayout war einfach genial“, meint Konrad Krug. „Ich habe gespürt, die werden ihr Bestes geben. Dann haben wir unterschrieben.“

Neue Ära der Abfüllung bei Krug-Bräu beginnt

Bevor im Juni 2013 die neue Linie installiert wurde, wurde die vorhandene Abfüllhalle in enger Zusammenarbeit mit dem in der Braureinbranche allseits bekannten Ingenieurbüro Lederer aus Geiselhöring von Grund auf saniert. Anschließend konnte, nach nur sechs Wochen Installationszeit, die neue Anlage mit 93 Prozent Wirkungsgrad in Betrieb genommen werden.

Ihre Leistung beträgt 8.000 Flaschen pro Stunde. Gleich neben der Abfüllerei ist auf 80 Quadratmetern die zum Betrieb der Anlage notwendige Peripherie eingebracht: Drucktank, Laugenabsetztank, Schnelldampferzeuger, Niederdruckkompressor sowie die Schaltschränke. Hier mündet auch die Bierleitung aus dem rund 100 Meter entfernten Lagerkeller, die unterirdisch verlegt wurde, auf ein Verteilerpanel.

Der Palettierroboter Robogrip erledigt sowohl die Entpalettierung als auch die Bepalettierung und soll zu einem späteren Zeitpunkt auch noch die Vollgutkegs palettieren, sobald eine neue Keganlage in den angrenzenden Raum installiert ist. Nach dem Palettierroboter sind der Auspacker und der Einpacker gleichen Typs gegenüber aufgestellt. Die leeren Kästen laufen weiter zur Tauchbad-Kastenwaschmaschine, die Flaschen zur Flaschenreinigungsmaschine Lavatec E2. Krug setzt noch die alte Euroflasche ein: „Ich war mir damals nicht schlüssig, ob ich auf die NRW-Flasche umstellen sollte. Aber ich hatte gerade kein Geld für Investitionen. Heute bin ich froh darüber. Der Verbraucher honoriert das, wenn man ihn nach der Flasche fragt, sagt er zuerst, ‚sie liegt ganz anders in der Hand‘. Und sein zweiter Impuls ist: ‚Dieses Bier ist noch handwerklich gebraut‘. Viele Kollegenbrauereien wären froh, wenn sie noch die Euroflasche hätten“, erklärt Konrad Krug. Neben der 0,5-Liter-Euroflasche nutzt Krug nur noch eine 0,33-Liter-Gourmet-Longneckflasche. Die gereinigten Flaschen kontrolliert ein Smartronic Leerflaschen-Inspektor auf Mündung, Boden, Seitenwand und Lauge. Als Füller wurde ein elektropneumatischer Barifill mit 30 Füllstellen von der Krones Tochter Kosme installiert. Danach dient ein mäanderförmiger Kosme Puffertisch als Zeitpuffer. Die Flaschenausstattung übernimmt eine Kosme Unicol Etikettiermaschine mit zwei Nassleim-Aggregaten für Brust/Rumpf und Rücken. Die Etiketten werden von einem Videojet per Tintenstrahl datiert und dann wieder in die Kasten gepackt. Die Gesamtplanung und -installation der Linie lag in den Händen von Krones.

Moderne Abfülltechnologie sicher Qualität der Krug-Biere

„Wir haben jetzt natürlich eine ganz andere Bierqualität in den Flaschen“, sagt Konrad Krug. „Die Produktqualität in der Flasche ist stabil und sicher. Auch ohne Kurzzeiterhitzungsanlage und Pasteurisation liegt die Mindesthaltbarkeit bei sechs Monaten. Das hätte ich mit der alten Anlage nicht mehr erreichen können.“

Die Qualität der beliebteten Krug-Biere wie des dunklen Lagerbieres, das rund 70 Prozent des Krug-Bierabsatzes bestreitet, des nicht zu herben Pilseners oder des hefetrüben Kellerbieres namens „Kraftstoff“, bleibt so durch den Einsatz der modernen Abfülltechnologie auch in Zukunft gewährleistet und kann seinem qualitativ hohen Anspruch gemäß weiterhin über die fränkischen Schweiz hinaus vertrieben werden.

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