Auf der Jagd nach Trends: Die Ernährungstypen der Marktforschung

„Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt”

24.04.2015 - Deutschland

Stimmen Menschen in ihren Verhaltensmustern überein, dann entsteht ein angenehmes Gefühl: Zugehörigkeit. Das Marktforschungs Institut „Rheingold Salon“ extrahierte zehn mustergültige Ernährungstypen, die in uns derzeit das Gruppengefühl wecken. Vier von ihnen „vermehren“ sich: Naturisten, Traditionalisten, food Poser, Physiologen.

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„Lebensmittel wirken identitätsstiftend“. Das Marktforschungsinstitut „Rheingold Salon“ extrahierte zehn mustergültige Ernährungstypen, die in uns derzeit das Gruppengefühl wecken.

Wenn Jens Lönneker, Diplom-Psychologe und Geschäftsführer des Kölner Rheingold Salons, eine Studie beendet hat, dann hat er viele neue Menschen sehr genau kennengelernt. Denn er und seine Kollegen legen die Teilnehmer auf die Couch: Herzstück aller Studien bilden tiefenpsychologische, rund zweistündige Interviews. Pro Person. Danach weiß Jens Lönneker mehr. Und weiß er genug, dann hat er einen Trend entdeckt. In Sachen Ernährung heißt er:„Lebensmittel wirken identitätsstiftend. Essen und Trinken werden als Bestandteil des persönlichen Gesamt-Lifestyles immer wichtiger.“

Für die Food Poser gilt das ebenso wie für die Naturisten. Nur dass der eine für Designer-Küchen schwärmt und der andere für sandige Kartoffeln. Neben dem Trend Lifestyle konnten die Marktforscher aber noch einen zweiten ausmachen: die Tradition. Frei nach dem Motto „Es kann doch nicht alles schlecht gewesen sein, wie es Großmutti machte“, sehnen wir uns nach alten Werten. Und die tragen ungeahnte Früchte: Schrebergärten boomen bei jungen Stadtfamilien wie nie zuvor. Ein Revival der Spießigkeit? „Eher eine Besinnung auf Tradiertes“, relativiert der Psychologe. Dass in Lifestyle einerseits und Tradition andererseits kein Widerspruch bestehen muss, liegt in der Natur der Trends: Anders als Moden lösen sie einander nicht ab, sondern können parallel existieren, sich gar überlagern. Wenn wir in den 1990er Jahren einen starken Trend hin zum Individualismus erlebten, wünscht sich der Zeitgenosse heute vielmehr eine Gruppe, eine Norm, zu der er gehört. Sie gibt ihm Beständigkeit in unsicheren Zeiten. „Finanzkrisen erschüttern eben nicht nur Märkte, sondern auch die Psyche“, so Jens Lönneker. Wenn der Makrokosmos zittert, lockt der Rückzug in den eigenen Mikrokosmos. Was könnte denn mehr Sicherheit stiften als der eigene Herd? Genau dieser Aspekt macht das Essen für die Marktforscher derzeit so interessant.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Erstausgabe des Magazins “Zum Hofe”, dass sie in QS-Medienkatalog ansehen und herunterladen können (rechts neben dem Artikel verlinkt)

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