Mindestpreise an der Fleischtheke? Grünen-Fraktion ist uneins

15.06.2016 - Deutschland

Die Grünen und der Fleischkonsum der Deutschen, das ist immer für einen Aufreger gut - Stichwort «Veggie-Day». Nun fordert der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Mindestpreise. Und wird zügig zurückgepfiffen.

Mindestpreise für Fleisch im Supermarkt hat der Agrarexperte der Grünen im Bundestag gefordert - stößt damit aber an der Fraktionsspitze auf Ablehnung. «Wir brauchen Mindestpreise und müssen Dumpingpreise verbieten», sagte Agrarexperte Friedrich Ostendorff der «Saarbrücker Zeitung» (Dienstag). «Für 2,99 Euro kann niemand ein Kotelett gewinnbringend produzieren, bei dem es dem Tier auch noch gut gegangen ist.» 

Fraktionschef Anton Hofreiter hielt in der «Passauer Neuen Presse» dagegen: «Ich halte staatlich verordnete Mindestpreise nicht für den richtigen Weg.» Zwar sei eine Debatte über Dumpingpreise richtig, angesichts der Krise, in der die Bauern steckten. In diesem Falle handele es sich aber um den Debattenbeitrag eines einzelnen Abgeordneten. Er selbst wolle Marktstrukturen fairer gestalten und die Fördergelder neu verteilen, sagte Hofreiter. 

Die Landwirtschaft tierfreundlicher zu gestalten ist ein erklärtes Ziel der Grünen. Am Samstag nehmen Hofreiter und Ostendorff an einer von der Fraktion organisierten Konferenz zum Thema faire Tierhaltung in Hannover teil. 

Die deutschen Bauern beklagen, dass von den Handelspreisen für Fleisch und Wurst zu wenig bei den Produzenten ankommt. Nach Angaben des Deutschen Bauernverbands bekommt ein Bauer etwa für 200 Gramm Salami nur 26 Cent, für eine Bratwurst im Brötchen nur 20 Cent. (dpa) 

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