EinWeg mit Pfand-Mehrweg: Unklare Folgen für die Umwelt
Ökobilanzen als Entscheidungsgrundlage
Seit Jahren wird behauptet Mehrwegflaschen leisten einen signifikanten Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Jetzt zeigt sich, so klar ist das gar nicht. Eine neue Studie des ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg untersucht bisherige Ökobilanzen bepfandeter Mehrweg- und Einweggetränkeverpackungen mit überraschendem Ergebnis. Kaum eine Studie zeigt eindeutige Ergebnisse. Niemand kann mit Gewissheit sagen, wie ökologisch Getränkeverpackungen heute sind. Der ökologisch bewusste Getränkeeinkauf bleibt ein kompliziertes Unterfangen. Das stellt auch den Gesetzgeber vor Probleme. Die im Bund Getränkeverpackungen der Zukunft (BGVZ) organisierten Getränkehersteller, Handels-, Verpackungs- und Recyclingunternehmen haben wissenschaftlich klären lassen, ob die bisherige Ökobilanzierung von Mehrweg und EinWeg mit Pfand handfeste Ergebnisse liefert. Der Studienleiter Benedikt Kauertz (ifeu) betont, dass "wir mit den Ergebnissen der Ökobilanz heute nicht mehr viel anfangen können. Im Grunde wissen wir jetzt, dass wir nichts wissen."

ThreeMilesPerHour/ Pixabay
Auf der Grundlage von Studienergebnissen des Umweltbundesamtes aus den Jahren 2000 und 2002 galt Mehrweg lange als ökologisch vorteilhaft. Doch in der Branche hat sich vieles verändert. Die PET-Einweg-Flaschen und Dosen sind leichter geworden und haben einen höheren Anteil an recyceltem Material. Gleichzeitig sind immer mehr Mehrwerg-Individualglasflaschen mit hohem Marktanteil im Umlauf. Diese müssen teils über weite Wege immer zum selben Hersteller zurück. Einer Ökobilanz musste sich die individuelle Mehrwegflasche noch nie stellen.
Verbraucher und Politiker sind ratlos, weil eine gesicherte Grundlage für umweltfreundliche Entscheidungen fehlt. Die Auftraggeber der Studie mahnen deshalb, dass nur auf dem Fundament wissenschaftlich gesicherten Fakten in Zukunft Maßnahmen entwickelt werden können, die aktiv zum Umweltschutz beitragen. Zur eindeutigen Ergebnisfindung bedarf es daher neuer Bewertungsleitlinien, deren Definition und Pflege nur durch eine unabhängige öffentliche Stelle erfolgen kann. Wir brauchen neue Ökobilanzen mit den Marktbedingungen von heute.
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