Shot-Getränke schützen nicht vor Krankheiten
Berliner Start-up bewarb mit Vitaminen angereichertes Erfrischungsgetränk mit irreführenden Aussagen zum Schutz vor Erkrankungen
Lebensmittel sind keine Arzneimittel
Mit Aussagen wie „(…) bei Erkrankungen, in der Freizeit oder beim Sport ist unser Shot in seiner multifunktionalen Beschaffenheit ideal.“ oder „Helfe Deinem Immunsystem in Zeiten von COVID19 – unser (…) Ingwershot (…)“ bewarb der Berliner Hersteller seine Produkte auf der Webseite. Dies ist jedoch nicht erlaubt. Aussagen, die Lebensmitteln wie den verkauften Erfrischungsgetränken eine Wirkung zur Verhütung und Heilung von Krankheiten zuschreiben, sind verboten. Deshalb mahnte die Verbraucherzentrale Berlin den Hersteller ab. Dieser muss solche Aussagen künftig unterlassen.

Bild von congerdesign auf Pixabay
„Alles, was Schüler brauchen“
Darüber hinaus sollen die Shots laut Hersteller auch „alles beinhalten, was Schüler für den täglichen Bedarf brauchen“. Auch das bewertete die Verbraucherzentrale als irreführende Aussage, da ein mit Vitaminen angereichertes Erfrischungsgetränk mitnichten alle Nährstoffe für den Tagesbedarf von Schülerinnen und Schülern liefert und eine gesunde Ernährung nicht ersetzt.
Im Gegenteil: Das Produkt ist zwar mit Vitaminen angereichert, aber die zugesetzte Menge an Vitamin C, Niacin, Vitamin B6 sowie Pantothensäure in nur einem Shot überschreitet sogar den Tagesbedarf von 7-10jährigen Kindern laut Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. „Es ist nicht sinnvoll, mehr Vitamine aufzunehmen als empfohlen, zumal laut großer Untersuchungen die Versorgung von Kindern mit diesen Vitaminen in Deutschland als gut einzuschätzen ist“, sagt Dr. Britta Schautz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin.
Shot-Getränke sind teuer, unnötig und erzeugen zusätzlich Müll
„Kinder zwischen 7 und 10 Jahren können ihren Bedarf an Vitamin C schon mit nur einer Kiwi oder einer halben Paprikaschote decken. Generell sollten Kinder gesunde Ernährung über natürliche Lebensmittel erlernen und nicht bereits in frühen Jahren an hochverarbeitete Produkte gewöhnt werden“, so Schautz.
Die kleinen Shots enthalten neben Vitaminen noch zusätzlich 5,4 g Zucker aus den Fruchtsäften, also fast zwei Stücke Würfelzucker. Generell sollten zuckerfreie Getränke wie Wasser oder Tee den Durst löschen und Fruchtsäfte nur als stark verdünnte Schorle (1 Teil Saft, 3 Teile Wasser) getrunken werden.
Shots oder auch Smoothies in kleinen Flaschen können auf den ersten Blick praktisch für unterwegs wirken. Doch die Nachteile sind nicht von der Hand zu weisen: Neben etwa 2 Würfelzuckern im Fläschchen sind sie zudem teuer und verursachen unnötig viel Plastikmüll durch Einwegverpackungen. Da fast ausschließlich geschälte Früchte verwendet werden, enthalten Smoothies und Säfte weniger Ballaststoffe, Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe als ganze Früchte, denn viele dieser wichtigen Inhaltsstoffe sitzen in und unter der Schale.
Eltern sollten lieber gemeinsam mit ihrem Kind überlegen, wie der Inhalt der Brotbox gesund und lecker gestaltet werden kann.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.