Europaweite Untersuchung zeigt: Konsumenten wünschen sichere Verpackungen

Trend hin zu Glas in Punkto Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

13.05.2014 - Österreich

Eine unabhängige, mit 8‘000 Verbrauchern in 11 europäischen Ländern, darunter auch in der Schweiz, durchgeführte Studie zeigt, dass sich die Menschen zunehmend Sorgen über potenzielle Gesundheitsrisiken durch chemische Stoffe machen, die von der Verpackung in die Lebensmittel gelangen können. Zwei Drittel (66%) der Konsumentinnen und Konsumenten geben an, dass sie beunruhigt sind über diese Möglichkeit.

Acht von zehn Verbrauchern sind der Ansicht: Diese chemischen Wechselwirkungen sind eine Gefahr für die Gesundheit. Die Ergebnisse lassen ausserdem den Schluss zu, dass europäische Konsumenten (60%) sehr besorgt sind über Kunststoffbehälter, die auf die darin enthaltenen Nahrungsmittel und Getränke einwirken. Beurteilt wurden Metall, Karton, Bag-in-Box, Plastik und Glas.

Die Untersuchung zeigt deutlich, dass der Gesundheitsaspekt beim Kaufentscheid zentral ist. Dies führt auch zu einer stetig steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln und Getränken in Glasverpackungen. Unter den befragten Verbrauchern halten 61% Glas für die gesundheitlich unbedenklichste Verpackung. Zum Vergleich: 2010, in einer ebenfalls europaweit durchgeführten Untersuchung, sprachen sich 48% der Befragten für Glas aus.

Wie sieht es in der Schweiz aus?
Die Schweizer Konsumenten unterscheiden sich in ihrem Verhalten nicht wesentlich vom Rest von Europa. Die Sorge, dass chemische Stoffe von der Verpackung in den Inhalt migrieren, teilen 51% der Schweizerinnen und Schweizer. Und der Aspekt, dass chemische Wechselwirkungen die Gesundheit gefährden, ist für 55% der Bevölkerung von Bedeutung. Der europäische Durchschnitt liegt mit 66% (resp. 71%) sogar noch höher. Sowohl in der Schweiz als auch in Europa (CH/EU 74%) sind die Menschen überzeugt, dass Glas die sicherste Verpackung für Getränke und Lebensmittel ist.

Für Adeline Farrelly, Generalsekretärin des Europäischen Behälterglasverbands FEVE (Fédération Européenne du Verre d’Emballage), ist der Trend klar: «Es ist verständlich, dass sich die Konsumentinnen und Konsumenten vermehrt Gedanken zur Verpackung von Lebensmitteln machen. Dies vor allem, weil in den letzten Jahren in verschiedenen Studien nachgewiesen werden konnte, dass die in gewissen Verpackungsmaterialien enthaltenen chemischen Stoffe in die Lebensmittel übergehen können. Das Augenmerk beim Kaufentscheid liegt heute verstärkt auf der Lagerung und Verpackung von Produkten und nicht mehr nur auf den Inhalten. Deutlich wird diese Entwicklung besonders bei der Ernährung von Kleinkindern: 77% der europäischen Eltern bevorzugen Glas für die Aufbewahrung von Babynahrung, während 61% keine Babynahrung in Plastikflaschen oder ähnlichen Materialien kaufen.»

Dieter Schrenk, Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Kaiserslautern in Deutschland, meint über die bisherige wissenschaftliche Forschung, die sich mit der Absonderung chemischer Stoffe durch Verpackungsmaterialien befasst: «Das Problem von Stoffen in Lebensmittelverpackungen, die in die Lebensmittel gelangen können, ist ernst zu nehmen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Kunststoffpolymere, Metalle und Papier/Karton eine erhebliche Quelle für unerwünschte Chemikalien in Lebensmitteln darstellen. Dies geschieht meist durch die Absonderung von verfahrensbedingten Komponenten. Um eine bedeutende Gesundheitsgefährdung definitiv nachweisen zu können, braucht es jedoch zwingend weitere wissenschaftliche Studien.»

«Um ein Einwirken von chemischen Stoffen von der Verpackung auf den Inhalt zu vermeiden, empfiehlt es sich, zum Beispiel beim wöchentlichen Grosseinkauf für die Familie nicht nur auf das Etikett bzw. die Zutaten zu achten, sondern auch auf die Verpackungsart der Produkte. Die aktuelle Umfrage zeigt denn auch, dass die Konsumenten dem Thema gegenüber sensibel sind: Eine wachsende Zahl der befragten Europäer (87% im Vergleich zu 74% der 2010 befragten Personen) nennt Glas als ihr bevorzugtes Verpackungsmaterial für Lebensmittel und Getränke. Dies macht deutlich, dass die Verbraucher Glas als einem der reinsten und neutralsten Materialien vertrauen», so Adeline Farrelly.

Was macht Glas sicher?
Glas ist ein Verpackungsmaterial, das wie eine natürliche und undurchdringliche Barriere wirkt: Es interagiert nicht mit Lebensmitteln und Getränken. In den USA ist Glas das einzige Verpackungsmaterial, das von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration1) als «GRAS» (Generally Recognized As Safe), das heisst «allgemein als sicher» anerkannt wird. Seit dem Verbot im 2011, BPA2 für Babyflaschen aus Kunststoff zu verwenden, empfiehlt die EU Glas3 als eine für die menschliche Gesundheit sichere Alternative.

Die EU-Kommission arbeitet aktuell an der Einführung von strengeren Gesetzen in Bezug auf chemische Stoffe, die von Lebensmittelverpackungen abgesondert werden. Glasverpackungen erfüllen bereits heute diese künftigen Standardvorgaben und Regelungen der EU, denn Glas lässt keinerlei Wechselwirkungen mit anderen Stoffen zu und ist undurchdringbar für äussere verunreinigende Stoffe.

1 Siehe: http://www.gpi.org/learn-about-glass/
2 BPA ist die Abkürzung für Bisphenol-A, ein Plastifiziermittel zur Herstellung einiger Kunststoffe
3 EU-Richtlinie 2011/8/EU

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