Heinrich J. Barth – ein Pionier der Hopfenbranche feierte seinen 90. Geburtstag

11.10.2016 - Deutschland

Heinrich J. Barth, langjähriger Gesellschafter und Geschäftsführer von Joh. Barth & Sohn, vollendete am 7. Oktober 2016 sein 90. Lebensjahr. Für die Familie würdigte Stephan Barth seinen Vater und dessen Verdienste: „Das Wohlergehen der Firma Barth sowie der gesamten Barth-Haas-Gruppe ist ihm auch mit 90 Jahren immer noch immens wichtig. Es ist sein Lebenswerk und er ist völlig zu Recht stolz darauf.“ 

Joh. Barth & Sohn

Heinrich J. Barth – ein Pionier der Hopfenbranche

Am 7. Oktober 1926 als Sohn des Hopfenkaufmannes Heinrich Th. Barth und seiner Frau Franziska geboren, repräsentierte er die sechste Generation des erfolgreichen Familienunternehmens. Unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkrieges kam er in die Firma und wurde 1950 mit 23 Jahren Gesellschafter. 

Heinrich J. Barth zeichnete - nicht nur damals - eine unbändige Bereitschaft aus, sich selbst fortzubilden. Sofort nach dem Krieg erlernte er das Hopfenhandwerk von der Pieke auf. Es gab keine Arbeit rund um den Hopfen, die er nicht selber erlernt und durchgeführt hatte. Zusätzlich erarbeitete er sich die Fähigkeit, Bilanzen zu lesen, Buchführung zu verstehen und seine Sprachkenntnisse auszubauen, eine wichtige Voraussetzung für den internationalen Hopfenhandel. Aber auch die schönen Künste kamen nicht zu kurz, denn in der Seele war er auch Historiker und Archivar. 

In seine Zeit bei Joh. Barth & Sohn fielen wichtige strukturelle Veränderungen der deutschen Hopfenwirtschaft, die er nachhaltig mit beeinflusste: 

  • Heute kaum vorstellbar: Erst 1955 wurde eine - englische - Pflückmaschine im Hopfenanbau eingesetzt. Die erste deutsche Maschine kam ein Jahr später zum Einsatz. Kaum noch jemand kann sich heute vorstellen, dass erst Ende der 60er Jahre die Handpflückerei endgültig der Vergangenheit angehörte.
  • Wie selbstverständlich werden heute in der Hopfenwirtschaft mehrjährige Kontrakte abgeschlossen. Als der Freimarkt für Hopfen 1949 eingeführt wurde, schwankten die Hopfenpreise erheblich und es gab kaum Planungssicherheiten, weder für Pflanzer noch für Händler. 1957 beschloss daher Joh. Barth & Sohn erstmals, auch in Deutschland das aus den USA bekannte System mehrjähriger Verträge mit Pflanzern anzuwenden.
  • Heute werden weltweit mit mehr als 250 Hopfensorten Bier gebraut. Mitte der 50er Jahre gab es in Deutschland fast nur die Einheitssorte „Hallertauer Mittelfrüh“. 1959 wurden auf dem Hopfengut Barthhof erstmals Northern Brewer-Hopfen angebaut – der Beginn einer wunderbaren Hopfenvielfalt auch in Deutschland.
  • In immer stärkerem Maße wurde Hopfen als Pellets oder Extrakt nachgefragt. Unter der Führung von Heinrich Barth und seinen Mitgesellschaftern Peter Michael Barth sowie Harald Goering wurden in den 60er/70er-Jahren gemeinsam mit Partnern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA moderne Werke für Hopfenveredelungsprodukte erbaut. Das Unternehmen wuchs und wuchs, angetrieben von vier Gesellschaftern, die sich gut verstanden und sich gegenseitig ergänzten. 

Für einen international orientierten Unternehmer wie Heinrich Barth war auch die Wiederherstellung der internationalen Präsenz nach dem zweiten Weltkrieg ein wichtiges Anliegen. 1961 wurde Barth wieder in den USA gegründet und 1977 wurde John I. Haas in den USA gekauft. So entstand das erste globale Unternehmen der Hopfenbranche, das Heinrich Barth bis 1992 leitete. Damit wurde der Grundstein für die Barth-Haas-Gruppe gelegt, den heute weltweit größten Dienstleister rund um den Hopfen.

 

Joh. Barth & Sohn ist der führende Dienstleister in Deutschland rund um den Hopfen. Joh. Barth & Sohn ist Teil der BARTH-HAAS GROUP. Die Gruppe ist auf allen Kontinenten tätig und wird von Familienunternehmen gebildet. Weltweit beschäftigt die Gruppe etwa 600 Mitarbeiter.

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