Bessere Nährwertangaben für gesündere Kauf-Entscheidungen

Hersteller unterschätzen oft die Wichtigkeit für den Verbraucher

26.02.2019 - Deutschland

Sind Nährwertangaben auf der Verpackung ein notwendiges Übel? Im Gegenteil! Mehr und mehr entscheiden gerade diese Angaben über den Kauf oder Nicht-Kauf eines Produktes. Laut IRI, dem Big Data- und Technologieexperten in der Konsumgüterbranche, werden Gesundheit und Wohlbefinden, und damit auch eine gesunde Ernährung, für Europäer immer wichtiger. In einer von IRI durchgeführten Umfrage unter europäischen Käufern gaben 50 Prozent an, dass ihnen körperliches Wohlbefinden wichtig sei. Mehr als ein Viertel möchte Gewicht verlieren und 15 Prozent der Befragten müssen beim Einkauf gesundheitliche Einschränkungen beachten und spezielle Free-From-Produkte kaufen.

In einer Studie über Nähwertkennzeichnungen appelliert IRI daher an die Industrie, eine einheitliche und für den Konsumenten plausible Kennzeichnung voranzutreiben und die Nährwertangaben als Marketing-Instrument zu nutzen, um mit einer klaren und konsistenten Etikettierung den gesundheitsorientierten Käufer schnell informieren und für ihre Produkte gewinnen zu können. Zwar hat die Europäische Kommission Nährwertangaben auf der rückseitigen Verpackung vorverpackter Lebensmittel vorgeschrieben, eine Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Verpackungen ist jedoch weiterhin nur eine freiwillige Maßnahme. Und verschiedene Länder und Marken setzen dies auf sehr unterschiedliche Weise um. 

Olly Abotorabi, Senior Regional Insights Manager bei IRI, erklärt: „Nährwertangaben bieten Herstellern eine einzigartige Chance, den Verbrauchern gesündere Entscheidungen zu vereinfachen. Aktuell wird diese Chance aber oft nicht genutzt. Tatsächlich sind es die Eigenmarken, die in vielen Fällen die eindeutigsten und einheitlichsten Informationen bieten. Es ist von entscheidender Bedeutung, das richtige Maß zwischen vollständiger Transparenz und einer einfachen Möglichkeit des Markenvergleichs zu finden. Mit einer einheitlichen Kennzeichnungsschablone könnten Käufer in Europa die für sie passenden Produkte einfacher finden und vergleichen. In Zukunft könnte sich eine größere Akzeptanz von Nährwertangaben auf der Vorderseite von Produkten als maßgebend für die Markteinführung gesünderer Produkte erweisen und die Markenloyalität von Käufern verbessern.“

Ein Beispiel ist Frankreich: Seit Oktober 2017 gibt es dort die neue, freiwillige Nährwertkennzeichnung "Nutri-Score". Viele französische Hersteller und Händler nutzen den Score bereits, aber auch deutsche Hersteller setzen vermehrt auf den Nutri-Score zur Nährwert-Kennzeichnung ihrer Produkte auf der Vorderseite der Verpackung.

Durch Verbraucher-Apps für Smartphones haben Käufer heute mehr Informationen als je zuvor zur Verfügung. Die in Frankreich verfügbare App Yuka zum Beispiel bietet nach dem Scannen eines Barcodes Orientierungshilfen und Empfehlungen zu gesunden Produkten. So können Verbraucherentscheidungen am Regal oder auf dem Bildschirm beeinflusst werden. Die RM (Referenzmenge), früher GDA (Guideline Daily Amount), als Richtwert für die tägliche Nährstoffzufuhr als normierte Kennzeichnung in der gesamten EU beweist, dass ein einheitlicher Ansatz möglich ist. Marken müssen jetzt handeln: Sie müssen die Kontrolle übernehmen - sonst drohen sie ihre Marktposition unwiderruflich zu verlieren.

IRI ist der ideale Partner für Hersteller und Einzelhändler, die mithilfe der IRI Liquid-Data-Technologie (ILD) die Bedeutung von Makro-Nährwerten beurteilen möchten. Die Big-Data-Plattform gibt FMCG-Unternehmen die Möglichkeit, den Markt besser als je zuvor aufzugliedern und zeigt auf Grundlage der Produkteigenschaften, die den Verbrauchern von heute am wichtigsten sind, neue Geschäftsmöglichkeiten auf.

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