Hawesko dominiert Online-Handel mit Wein in Deutschland
Der Hamburger Weinhändler Hawesko will unter seinem neuen Großaktionär Detlev Meyer einen verschärften Expansionskurs fahren. Zwar verfüge Hawesko in Deutschland über eine starke Marktposition, doch erwirtschafte das Unternehmen fast 90 Prozent seiner Umsätze im Inland. «Davon wollen wir weg in Richtung 50 Prozent», sagte Finanzvorstand Ulrich Zimmermann am Donnerstag in Hamburg. Die Ausschüttung an die Aktionäre sollen sinken; stattdessen sollen Zukäufe im Ausland finanziert werden.
In Deutschland vermutet Hawesko dagegen kaum Kaufgelegenheiten. Das liegt an der spezifischen Situation des deutschen Weinmarktes, der ebenso wie alle anderen Konsumgütermärkte dem Wandel durch den Online-Handel unterworfen ist. Der deutsche Weinmarkt hat ein Volumen von rund sieben Milliarden Euro. Davon entfällt aber nur gut eine Milliarde Euro auf das Preissegment ab vier Euro pro Flasche. Der Durchschnittspreis für eine Flasche Wein beträgt gerade mal 2,40 Euro. Die Discounter wie Aldi und Lidl haben eine starke Marktposition. «Das ist nicht unser Markt, da wollen wir nicht hin», sagte Zimmermann.
Der Hamburger Weinhändler verkauft rund 70 Millionen Flaschen Wein pro Jahr und sieht sich mit einem Anteil von 25 bis 30 Prozent als führender Händler im Marktsegment der gehobenen Weine. Im Bereich des Online-Handels sieht sich Hawesko der Konkurrenz durch mehr als 1000 andere Anbieter ausgesetzt. «Aber wir haben zehn Jahre Vorsprung», sagte Vorstand Nikolaus von Haugwitz. Es gebe kaum Online-Anbieter mit einem Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen Euro. Hawesko erwirtschaftet dagegen mehr als 72 Millionen Euro im Online-Handel.
Als einziger Weinhändler in Europa ist Hawesko sowohl im Einzelhandel (Jacques' Wein-Depot) wie auch im Groß- und Versandhandel tätig. (dpa)
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