Mit 1. Juni bereits so viel Fleisch verzehrt wie für das gesamte Jahr empfohlen
VIER PFOTEN ruft österreichischen „Meat Exhaustion Day“ aus und warnt vor exzessivem Fleischgenuss
VIER PFOTEN
Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt, maximal drei Mal pro Woche jeweils höchstens 100 bis 150 Gramm pro Mahlzeit zu sich zu nehmen. Unter der Annahme, dass die höchste empfohlene Menge von 150 Gramm verzehrt wird, wären das im gesamten Jahr 23,4 Kilogramm (monatlich 1,95 Kilogramm). Im Jahr 2020 wurden aber pro Kopf 60,5 Kilogramm jährlich verzehrt, das bedeutet pro Monat knapp über fünf Kilogramm. Nach fünf Monaten hat der/die Durchschnitts-ÖsterreicherIn also bereits 25 Kilogramm und damit mehr als die jährlich empfohlene Höchstmenge verzehrt.
„Es ist alarmierend, dass wir unser „Fleischkontingent“ rein rechnerisch bereits vor der Jahresmitte aufgebraucht haben. Denn der exzessive Fleischkonsum schadet gleich dreifach: Tiere werden unter schrecklichen Bedingungen gehalten, um möglichst schnell noch mehr Fleisch zu produzieren. Für die Umwelt ist das katastrophal: Bis zu 37 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen aufgrund unserer Ernährung. Auch die so genannten Wohlstandskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind u.a. auf den hohen Fleischverzehr zurückzuführen. Es ist wirklich fünf vor zwölf: Wollen wir unsere Lebensgrundlage nicht verlieren und unsere Gesundheit erhalten, müssen auch wir in Österreich unser Ernährungsverhalten drastisch verändern
“, erklärt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Die ÖGE-Empfehlung ist dabei noch relativ moderat. Ginge es nach der so genannten „Planetendiät“[1], die renommierte ForscherInnen in einer internationalen Studie fordern, wäre das österreichische Kontingent noch früher aufgebraucht gewesen. Denn die EAT-Lancet-Kommission empfiehlt aus umwelttechnischen, klimatechnischen und aus Gründen der Ernährungssicherheit einen Konsum von maximal 14 Gramm rotes Fleisch und 29 Gramm Geflügel pro Tag. Zum Vergleich: Das wären rund 15,7 Kilogramm pro Jahr und 1,3 Kilogramm pro Monat.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass gerade Fleisch ein echter Klimakiller ist. So setzt ein Kilogramm Rindfleisch etwa 19 Kilogramm Treibhausgase frei. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Äpfel emittiert lediglich 400 Gramm Treibhausgasse. Es ist höchste Zeit, dass auch die Politik das Potenzial erkennt und Maßnahmen ergreift. Ein längst überfälliger Schritt wäre etwa ein sofortiger Stopp von Fleisch-Rabattaktionen. Und natürlich kann auch jede(r) Einzelne von uns etwas beitragen. Wir haben es nicht nur in der Hand/auf dem Teller, unseren Tieren eine bessere Existenz zu ermöglichen und enormes Tierleid zu verhindern, sondern tatsächlich auch, die Erde zu retten“, erklärt Weissenböck.
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