Fruchtsaftverband veröffentlicht Ernteschätzung 2016
Trotz Wetterkapriolen werden in Deutschland 700.000 Tonnen Streuobstäpfel erwartet
Seit 1996 erstellt der Verband über die sogenannte "Bavendorfsche Fruchtbehangschätzung" die Prognosen für die Ernte der Streuobstäpfel. Rund 80 Ernteschätzer sind dazu in allen wichtigen Anbaugebieten Deutschlands im Einsatz. In diesem Jahr werden nach den soeben abgeschlossenen Schätzungen 700.000 Tonnen Streuobstäpfel erwartet. Diese im Verhältnis zum vergangenen Jahr gute Zahl konnte bereits durch die Alternanz statistisch vermutet werden. Darüber hinaus zeigt die Historie, dass in Schaltjahren immer eine gute Apfelernte erreicht wird. Auch wenn die Eisheiligen Mitte Mai ihrem Namen alle Ehre machten, konnte der späte Frost den Apfelblüten keinen größeren Schaden zufügen. Da die folgenden Monate allerdings nur wenig Sonne bescherten, ist der Vegetationsverlauf in diesem Jahr etwas verzögert. Die hohen Niederschläge der vergangenen Monate sorgten allerdings für ein gutes und andauerndes Wachstum der Früchte. Diese gute Wasserversorgung hat somit auch Einfluss auf die zu erwartenden Erträge. Steigt der Durchmesser der Äpfel um durchschnittlich einen Zentimeter, erhöht sich der Ertrag um 30 Prozent.
Guckst du noch oder zählst du schon?
Die Regeln für die Schätzung der Ernte sind sehr streng. Die Ernteschätzer müssen einen bestimmten Abstand zum Baum einhalten. Mit einem Spezialfernrohr, dem sogenannten "Gucki", nehmen sie nacheinander fünf Ausschnitte ins Visier und zählen den Apfelbehang. Dieser Verlauf ist mit einem großen M zu beschreiben. Nach einem speziellen Berechnungsverfahren ist es dem VdF dann möglich, per Hochrechnung eine annähernd präzise Aussage über die Ernteerwartung in ganz Deutschland zu treffen. Gemessen und gewertet wird ausschließlich auf Streuobstwiesen. Jeder Schätzer betrachtet zwischen 50 und 100 Hochstamm-Bäume. (VdF)
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